Kanu-Star rechnet mit Verband ab

Kanu-Star rechnet mit Verband ab
Kanu-Star rechnet mit Verband ab

Der zweimalige Olympia-Bronzegewinner Hannes Aigner hat den Deutschen Kanu-Verband (DKV) wegen des Umgangs mit Nachwuchsarbeit und Sportförderung kritisiert. „Leider ist es so, dass der Deutsche Kanu-Verband mittlerweile Leistungen nicht mehr in den Vordergrund stellt, sondern eher das Entwicklungspotenzial der Athleten“, sagte Aigner am Freitag bei BR24Sport.

Der 35-Jährige wurde dreimal Weltmeister im Kanuslalom, bei den Sommerspielen 2012 und 2021 holte Aigner Bronze im Kajak-Einer. Bei der WM 2023 hatte Aigner dem DKV einen weiteren Olympia-Quotenplatz eingefahren, der Routinier steht trotz seiner Erfolge vor einer ungewissen Zukunft. „Mir wurde mehr oder weniger klargemacht, dass ich mich beruflich umschauen muss“, sagte er.

Aigner mit ungewisser Zukunft

„Es läuft wahrscheinlich darauf raus, dass ich meine Sportförderstelle, von denen der Deutsche Kanu-Verband im Slalom über 20 Stück hat, verlieren werde, weil ich nur Zweiter bei der Olympia-Qualifikation war“, sagte Aigner, der sich Ende April knapp Noah Hegge (25) hatte geschlagen geben müssen.

Rest-Hoffnungen auf einen Olympia-Platz bleiben im Kajak-Cross, das 2024 zum ersten Mal olympisch ist. Schafft es Aigner nicht nach Paris und die Förderstelle bleibt aus, sei es schwierig den Sport weiter auf dem Niveau zu betreiben.

„So eine Entscheidung, die auch sportlich nicht unbedingt gerechtfertigt ist, wird in meinen Augen auch deswegen gemacht, um zu kaschieren, dass die letzten 16 Jahre im Nachwuchs massive Probleme da waren“, sagte Aigner: „Das wird dann kompensiert, in dem etablierte Fahrer aus dem Rennen genommen werden.“