"Keine Zeit für Experimente": DHB-Frauen proben den Olympia-Ernstfall
Experimente? Nicht mit Bundestrainer Markus Gaugisch. Zum einen winkt Deutschlands Handball-Frauen beim bevorstehenden Länderspiel-Doppelpack gegen die Slowakei schon das vorzeitige EM-Ticket. Zum anderen proben Emily Bölk und Co. den Ernstfall.
„Wir sind kurz vor der Olympia-Qualifikation, da geht es um alles“, betonte Gaugisch und erteilte personellen Wechselspielen in den ersten DHB-Partien seit dem Viertelfinal-Aus bei der WM im Dezember eine klare Absage: „Es ist keine Zeit da, um riesige Experimente zu machen.“
Mit dem Kern der WM-Mannschaft um Bölk und Co-Kapitänin Alina Grijseels reiste das deutsche Team am Mittwoch ins slowakische Sala, wo am Donnerstag (18.00 Uhr) das erste von zwei EM-Qualifikationsspielen steigt. Gelingt auch im Rückspiel (live bei SPORT1) am Sonntag ein Sieg, könnte die Teilnahme an der EM-Endrunde Ende des Jahres in der Schweiz, Österreich und Ungarn (28. November bis 15. Dezember) schon sicher sein.
„Wir wollen zum einen die Punkte einfahren und zum zweiten unsere eigene Leistung weiter nach vorne bringen“, sagte Gaugisch. Seine Gedanken kreisen längst um die wohl wichtigsten Spiele für eine deutsche Frauen-Handballmannschaft seit sehr langer Zeit: Vom 11. bis zum 14. April kämpfen die DHB-Frauen in Neu-Ulm gegen Slowenien, Montenegro und Paraguay um zwei Tickets für die Sommerspiele in Paris - und so dienen die anstehenden Slowakei-Duelle auch als Vorbereitung auf das Olympia-Qualifikationsturnier in sechs Wochen.
Handball: Kreuzbandriss bei Berger
Nicht dabei sind die verletzten Xenia Smits, Amelie Berger und Viola Leuchter. Besonders bei Berger ist der Grund bitter. Die Nationalspielerin hat sich erneut das Kreuzband gerissen. Bergers Verein HSG Bensheim/Auerbach teilte den Befund und das damit verbundene Saison-Aus am Donnerstag mit.
Torfrau Dinah Eckerle muss auf ihr DHB-Comeback nach ihrer Babypause und über zwei Jahren ohne Länderspiel noch warten - obwohl sie am Montag und Dienstag voll mit der Mannschaft trainierte. „Dinah bringt eine gute Form mit. Sie hat in der Bundesliga und auch international gut gespielt. Sie ist sehr explosiv und hat einen anderen Torhüter-Style, der uns gut tut“, sagte Gaugisch.
Dennoch werden die zuletzt bewährten Katharina Filter und Sarah Wachter das deutsche Gespann bilden. „Der Vertrauensvorschuss, den sich die beiden erarbeitet haben, zählt noch“, sagte Gaugisch vor dem Abflug in die Slowakei.
Der Bundestrainer hat keine Lust auf Experimente.