Kompany? "Das darf nicht sein"

Stefan Effenberg würde eine Verpflichtung von Vincent Kompany als neuen Trainer des FC Bayern begrüßen. Der ehemalige Nationalspieler glaubt, dass der Belgier in München in die Fußstapfen seines Lehrmeisters Pep Guardiola treten könnte.

„Für mich macht Vincent Kompany als neuer Bayern-Trainer Sinn. Warum denn auch nicht?“, meinte der SPORT1-Experte in seiner Kolumne für t-online.de.

Kompany bringe ein entscheidendes Kriterium für den Job beim Rekordmeister mit, erklärte Effenberg: „Er ist erst 38 Jahre alt, unverbraucht, bringt sicher ein gutes Team mit, er hat jahrelang bei Manchester City gespielt, hat alles gesehen - und: Er spricht die Sprachen der Spieler, was ich für unerlässlich halte, besonders beim FC Bayern.“

Folgt Bayern dem Beispiel von Leverkusen?

Dass Kompany, der unter Guardiola Stammspieler bei City war, zuletzt mit dem FC Burnley aus der Premier League abstieg, sei nicht entscheidend: „Andersherum gibt es ja auch keine Garantie, dass es mit einem vermeintlichen Erfolgstrainer auch gut läuft - das hat man beim FC Bayern in den letzten Jahren zur Genüge gesehen.“

Effenberg zog den Vergleich mit Xabi Alonso, der Bayer Leverkusen jüngst zur Meisterschaft führte: „Auch der ursprüngliche Bayern-Wunschtrainer Alonso hatte mit der zweiten Mannschaft von Real Sociedad kein Glück, konnte den Abstieg nicht verhindern, ehe ihm Leverkusen die Chance gab - und er sie nutzte.“

Kompany ein Guardiola 2.0?

Alonso sei ein Beispiel dafür, „was ein erfolgreicher ehemaliger Spieler als junger und hungriger Trainer schnell bewirken kann - und wozu er fähig ist, wenn alles passt.“ Entsprechend groß wären Effenbergs Hoffnungen an Kompany, sollte dieser den Bayern-Job übernehmen: „Vielleicht wird Kompany bei den Bayern ja wirklich ein Pep Guardiola 2.0.“

Gleichzeitig erwartet Effenberg ein „Umdenken“ bei Bayerns Bossen: „In den nächsten ein, zwei Jahren wird ein Umbruch im Team erfolgen - den schaffst du nicht in kurzer Zeit. Und da muss dann auch der Trainer von der Chefetage anders geschützt werden.“

Man dürfe sich nicht mehr erlauben, nach „sechs, sieben, acht Wochen“, in denen es nicht gut laufe, direkt draufzuhauen: „Das darf nicht sein.“

Das gelte auch für den Umgang mit den Spielern: „Wenn du alle zwei, drei Wochen ein Interview mit Kritik vom Klubchef liest, dann ist das natürlich nicht leistungsfördernd. Da appelliere ich auch an die Vernunft der Klubführung.“