Kruse legt gegen Löw nach - welche Version stimmt?

Der Schlagabtausch zwischen Max Kruse und dem ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw ist in die nächste Runde gegangen. Wie angekündigt äußerte sich Kruse in seinem Podcast Flatterball erneut zu der öffentlich ausgetragenen Kontroverse.

Der Ex-Nationalspieler zeigte sich dabei irritiert von der scharfen Löw-Kritik an seiner Person. Und deutete an, dass seine eigene Sichtweise der des ehemaligen Weltmeister-Trainers vielleicht nicht ganz so sehr widerspreche, wie dieser erklärt hatte.

„Reagiert er so, weil es vielleicht ein bisschen stimmt, was ich sage?“, fragt sich Kruse und schob nach: „Man kennt es gar nicht in der Form von ihm, dass er so reagiert. Und dann so etwas zu sagen, was natürlich völliger Quatsch ist.“

Kruse: Löw-Handeln ein „klassischer Widerspruch“

Kruse weiter: „Wenn er sagt, ich hätte die fußballerischen Fähigkeiten gehabt, dann ist es ein Widerspruch zu sagen, ich bin in der Traditionsmannschaft von Uwe Seeler besser aufgehoben. Also: Wenn ich nicht gut genug war, warum hat er mich dann danach wieder eingeladen?“

Tatsächlich hatte Kruse im Oktober 2014 sein DFB-Comeback gefeiert, nachdem er zuvor für die Weltmeisterschaft in Brasilien aussortiert worden war: „Für mich ist es ein klassischer Widerspruch.“

Weiter erklärt der ehemalige Bundesliga-Profi: „Wenn das Thema überhaupt nicht so stimmt, wie man es erzählt, dann reagiert man eigentlich gar nicht darauf. Dann reagiert man souverän und entspannt und sagt, es hatte Leistungsgründe. Aber das aus der Haut fahren kennt man gar nicht.“

Dabei erhielt der 14-malige A-Nationalspieler auch den Zuspruch von Podcast Kollege Martin Harnik, der Löws Schilderungen als „übertrieben“ und „nicht souverän“ abstempelte.

Mit einer Nacht im November 2013 ging es los

Angefangen hatte in der Causa Löw vs Kruse alles mit der Nacht vor einem Länderspiel gegen England (1:0) im November 2013. Nach einem Pokerabend empfing Kruse eine Dame in seinem Hotelzimmer, wurde dabei jedoch erwischt.

Statt unmittelbar die Heimreise antreten zu müssen, stand der 35-Jährige im Spiel gegen England 56 Minuten auf dem Feld. Anschließend wurde Kruse hingegen nicht mehr für das DFB-Team nominiert und verpasste somit den WM-Erfolg von 2014.

„Das fand ich so heuchlerisch“, hatte Kruse vor kurzem in seinem Podcast dann erklärt - und sich damit Löws Zorn zugezogen.

Der ehemalige Bundestrainer behauptete daraufhin im Bild-Interview: „Wir wollten Weltmeister im Fußball werden – und nicht im Poker! Max hätte gute Qualität als Spieler gehabt, aber Max wäre manchmal besser in der Uwe-Seeler-Traditionself aufgehoben gewesen.“

Die Gründe für Kruses Aus seien aber „leistungsmäßig“ gewesen und nicht mit den Vorfällen im Hotel begründet.