Kurioser Abgang - Spielverderber für gleich zwei Klubs

Als Eren Dinkci in der 79. Minute ausgewechselt wurde, gab es Standing Ovations vom Publikum. Der Stürmer hatte den 1. FC Heidenheim zum Sieg (Endstand 4:1) über den 1. FC Köln geschossen und dessen Abstieg besiegelt. Der Doppeltorschütze (16., 22.) wird den Verein zwar im Sommer verlassen, lässt seine alte Wirkungsstätte aber zum Abschied von Europa träumen.

Denn: Heidenheim beendet die Saison auf dem achten Tabellenplatz und ist damit kommende Saison für die Conference League qualifiziert - vorausgesetzt, der 1. FC Kaiserslautern gewinnt nicht den DFB-Pokal. Im Finale warten die ungeschlagenen Leverkusener, in Heidenheim darf man also allmählich mit der Teilnahme am internationalen Geschäft planen.

„Ich hoffe, dass die Jungs nächste Saison Europa spielen können, wenn Leverkusen den DFB-Pokal gewinnt. Ich hatte bei meiner Auswechslung Gänsehaut. Davon träumt man als Kind, sowas zu erleben. Das war sehr schön und ich war kurz davor, emotional zu werden, aber ich konnte es noch zurückhalten“, sagte der Matchwinner bei Sky.

Dinkci kostet alten und neuen Klub Europa

Dinkci war zu Saisonbeginn vom SV Werder Bremen nach Heidenheim ausgeliehen worden und wechselt im Sommer zum SC Freiburg.

Für die beiden Ligakonkurrenten war die Dinkci-Gala am Samstagnachmittag besonders bitter, denn Heidenheim schob sich dadurch an beiden Vereinen vorbei und verwies Bremen auf Rang 9 und Freiburg auf Rang 10. Der Traum von Europa ist damit ausgeträumt - für die Südbadener und für Dinkci.

„Das ist natürlich blöd gelaufen“, sagt er im Nachgang beim SWR. „Aber das gehört dazu. Ich habe Heidenheim so viel zu verdanken.“

Seine Teamkollegen wurden noch weit nach Spielende von den heimischen Fans gefeiert, die ganze Mannschaft stand auf dem Zaun. Dinkci hingegen verschwand relativ schnell aus der Jubeltraube. „Ich bin kein Feiertyp. Das überlasse ich gerne den anderen“, sagte der Stürmer mit gemischten Gefühlen.

Es waren die Saisontore neun und zehn des Turbo-Sprinters. „Wir hatten heute keinen Druck“, befand er anschließend: „Es hat heute bei meinem letzten Spiel sehr viel Spaß gemacht. Schade, dass die Saison schon zu Ende ist.“