Löw rechnet mit Kruse ab - und wie!

Joachim Löw hat die brisanten Vorwürfe von Max Kruse gekontert. Der ehemalige Bundestrainer betonte, dass der Ex-Stürmer aus Leistungsgründen nicht im Kader der Weltmeisterschaft 2014 gestanden hatte.

Kruses Eskapaden seien nicht der Hauptgrund für die Ausbootung gewesen. „Die Wahrheit ist: Er war einfach nicht gut genug. Max hätte gute Qualität als Spieler gehabt, aber Max wäre manchmal besser in der Uwe-Seeler-Traditionself aufgehoben gewesen, weil das Tempo, seine Dynamik in dem Spiel einfach auch ein Stück weit zu wenig waren“, erklärte der 64-Jährige bei Welt TV.

Löw unterstrich dabei auch deutlich, dass für ihn die Leistung auf dem Platz deutlich wichtiger sei, als das, was neben dem Platz passiert. „Solche Dinge wie im Hotel hat es früher auch schon mal gegeben. Aber das war jetzt nicht der Grund, warum Max 2014 nicht dabei war. Die Gründe waren leistungsmäßig. Nicht das, was da im Hotel passiert ist“, erklärt der Weltmeister-Coach. Er deutete auch an, dass mit Kruse mehr vorgefallen sei: „Da gab es noch das eine oder andere, das man vielleicht erzählen könnte.“

Der 14-malige Nationalspieler hatte kürzlich im Podcast Flatterball pikante Details über eine Eskapade vor einem Länderspiel im Jahr 2013 ausgeplaudert. Kruse wurde damals mit unerlaubtem Damenbesuch auf seinem Hotelzimmer erwischt.

Kruse enthüllt pikante Hotel-Eskapade

„Wir haben erst Poker gespielt. Und wie ich halt so bin, komme ich auf dumme Ideen und habe mir dann kurzerhand nach 23 Uhr jemanden aufs Zimmer bestellt. Ich habe die Frau reingelassen, wir haben uns ein bisschen unterhalten, dies das“, verriet Kruse in dem Podcast. Nach nur fünf Minuten hätten dann aber Oliver Bierhoff und der damalige Co-Trainer Hansi Flick an der Tür geklopft.

Kruse ergänzte: „Ich habe die Tür aufgemacht und da standen Oliver Bierhoff und Hansi Flick. Bierhoff sagte: ‚Schick die Frau nach Hause, über den Rest reden wir morgen.‘“ Laut dem Ex-Profi führte diese Episode später zu seiner Nicht-Nominierung für die Weltmeisterschaft 2014, er sprach von „heuchlerischem“ Verhalten. Löw widersprach dem nun.

Nach dem WM-Titel wurde Kruse zunächst wieder nominiert, endgültig und diesmal öffentlich rausgeworfen wurde nach einem weiteren Vorfall wenige Monate vor der EM 2016 - als er sich bei seiner Geburtstagsfeier in einen Streit mit einer Journalistin verstrickte und dieser Handy wegnahm.

Löw, der den Hotel-Vorfall 2014 seinerzeit nicht bestätigt hatte, sagte damals: „Ich möchte Spieler, die sich auf den Fußball und die EM konzentrieren, auch zwischen den Spielen. Der Vorfall am zurückliegenden Wochenende widerspricht meinen Erwartungen. Max hat sich zum wiederholten Male unprofessionell verhalten. Das akzeptiere ich nicht.“

Immerhin durfte er 2021 das DFB-Trikot bei den Olympischen Spielen in Tokio tragen.