Verstappen-Frust nach bizarrer Quali: "Es ist schon böse"

Herber Rückschlag für Formel-1-Dominator Max Verstappen!

Der Weltmeister fährt der Konkurrenz eigentlich souverän davon, beim Großen Preis von Miami wird er aber dennoch nur von Rang neun ins Rennen gehen. „Es ist sehr frustrierend“, resümierte der Niederländer bei Sky: „Es ist schon böse.“

Der Grund: Ferrari-Pilot Charles Leclerc hatte seinen Wagen kurz vor dem Ende von Q3 in einen Reifenstapel gesetzt. Das Qualifying wurde daraufhin abgebrochen und das Klassement zum Zeitpunkt des Unfalls eingefroren. Dem Monegassen blieb Startplatz sieben.

„An diesem Wochenende habe ich das Auto zweimal in die Wand gesetzt, und das ist einfach nicht das Niveau, auf dem ich sein möchte“, ärgerte sich Leclerc. Er sei „wirklich wütend“ auf sich selbst, betonte der 25-Jährige.

Pole Position: Ärgert Pérez nun Verstappen?

Somit ergibt sich eine überraschende Startformation: Verstappens Teamkollege Sergio Pérez steht auf der Pole Position, dahinter folgen Fernando Alonso (Aston Martin) und Ferrari-Fahrer Carlos Sainz.

Pérez, der vor einer Woche in Baku den Sprint und den Grand Prix gewonnen hatte, besitzt nun die große Chance, aus dem Schatten von Verstappen zu treten und erstmals die WM-Führung zu erobern.

Mit einem Sieg am Sonntag stünde er ganz oben, momentan beträgt sein Rückstand auf Verstappen sechs Punkte.

„Das war bis zum Qualifying mein schlechtestes Wochenende. Wir haben Veränderungen vorgenommen, und das hat das Auto angeknipst“, sagte Pérez: „Ich denke von Rennen zu Rennen. Jetzt schauen wir mal, wie es morgen läuft. Von der Pole hat man auch was zu verlieren, aber ich will es genießen.“

Qualifying-Debakel für Mercedes und Hamilton

Eine herbe Enttäuschung erlebte Mercedes-Pilot Hamilton: Der Rekord-Weltmeister verpasste Q3 und landete nur auf Rang 13. Teamkollege George Russell schaffte es immerhin auf Platz sechs.

„Das Auto ist einfach zu langsam. Wir sind nicht da, wo wir sein sollten“, sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff: „Mut macht gar nichts. Der Longrun gestern war in Ordnung. Aber wenn man im Niemandsland startet, wird es schwierig.“

Besonders bitter für Mercedes: Ex-Fahrer Valtteri Bottas überzeugte im Alfa Romeo und startet am Sonntag (21.30 Uhr MEZ - im SPORT1-LIVETICKER) vom zehnten Platz. Zumindest George Russell hat mit Rang sechs eine gute Ausgangsposition.

Nach dem bisherigen Saisonverlauf sowie den Trainingseindrücken war Verstappen als klarer Pole-Favorit ins Qualifying gegangen. Der Red-Bull-Pilot war im dritten Freien Training vier Zehntelsekunden schneller als Leclerc, der Zweiter wurde. Verstappens Teamkollege Pérez hatte am Vormittag amerikanischer Zeit die drittschnellste Zeit gesetzt.

Bei der Premiere 2022 hatte sich Ferrari-Pilot Leclerc die Pole gesichert. Im Rennen triumphierte dann Verstappen.

Im entscheidenden Abschnitt des Qualifyings verdarb Verstappen sich zunächst die erste schnelle Runde durch einen Fahrfehler. Eine zweite war ihm nicht vergönnt, weil die Session aufgrund eines Unfalls von Leclerc vorzeitig endete.

Während der Weltmeister am Funk noch mächtig fluchte, die Schuld aber später auf sich nahm („Am Ende ist es mein Fehler“) und die Rote Flagge als Pech einordnete, haderte Helmut Marko mit der Strategie. „Wir brauchen nicht warten, dass sich die Strecke noch verbessert. Zumindest die ersten zwei Reihen wären sicher gewesen“, erklärte der Red-Bull-Motorsportberater bei Sky, dass Verstappen früher hätte auf die schnellen Runden geschickt werden müssen. „Mit Max ist es äußerst unglücklich verlaufen“, ergänzte Marko: „Wir hätten den Speed gehabt.“

Hülkenberg unterliegt erstmals im Haas-Duell

Auch Nico Hülkenberg war mit großen Hoffnungen auf den Einzug in Q1 angetreten. Der Haas-Pilot hatte im Abschlusstraining die achtschnellste Zeit in den Asphalt des Miami International Autodrome gebrannt.

Doch mit Rang zwölf scheiterte das Vorhaben. Teamkollege Kevin Magnussen landete mit Platz vier erstmals in dieser Saison vor Hülkenberg in der Quali.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)