Auch Michelmann kritisiert PotAS

Auch Michelmann kritisiert PotAS
Auch Michelmann kritisiert PotAS

Andreas Michelmann, Präsident des Deutschen Handballbundes (DHB), hat deutliche Kritik an der Spitzensportförderung in Deutschland geübt. Das umstrittene Potenzialanalysesystem (PotAS) sei in dieser Form kein geeignetes Instrument, um förderungswürdige Sportarten zu identifizieren. „Der Blick in die Glaskugel funktioniert nicht so richtig“, sagte Michelmann im Deutschlandfunk.

"Sonst wäre Basketball nicht auf Platz 26 gelandet und die Leichtathletik auf Platz eins", so Michelmann, "krasser geht es ja kaum. Das scheint doch großer Unsinn gewesen zu sein."

Die PotAS-Analyse sieht im aktuellen Sommersport-Ranking die Leichtathletik als Spitzenreiter und damit besonders erfolgversprechend und förderungswürdig an, Schlusslicht der 26 Sportarten ist Basketball. Das Team gewann bei der Weltmeisterschaft Anfang des Monats aber sensationell Gold, die deutsche Leichtathletik dagegen blieb bei der WM in Ungarn medaillenlos. "Im Grunde genommen nehmen wir dieses System doch nicht so richtig ernst", sagte Michelmann.

PotAS war auch als Antwort auf die Kritik des Bundesrechnungshofs eingeführt worden, der die Sportförderung als nicht nachvollziehbar und den Einfluss des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) als zu groß kritisiert hatte.

„Wenn der Bundesrechnungshof schon vorgibt, was der Sport zu machen hat, dann sind wir wieder bei dem Punkt dieser Misstrauenskultur“, sagte Michelmann: „Die Sportarten sind doch viel komplexer, als sich dass dieser oder jener aus dem Bundesrechnungshof vielleicht vorstellen kann.“