Nächster Bayern-Boss? Hoeneß denkt um

Uli Hoeneß hat beim FC Bayern wieder das Sagen, knapp vier Jahre nach seinem Abschied als Präsident. Die Gründe dafür sind bekannt, die auserkorenen Nachfolger Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic haben die Erwartungen des 71-Jährigen nicht erfüllt.

Nun muss er den Verein ein weiteres Mal neu aufstellen. Nur wer soll das beim Rekordmeister künftig die Verantwortung übernehmen?

Ein Fanfavorit auf den derzeit von Jan-Christian Dreesen besetzten Chefposten ist ein aktueller Profi: Thomas Müller. Für Hoeneß schon jetzt eine vielversprechende Option. „Wenn ich mir heute einen malen müsste, hätte Thomas gute Chancen. Er bringt alles mit“, sagte der langjährige Bayern-Manager in einem Interview mit der Welt.

Bayern-Boss? Hoeneß denkt um

Denn ein neuer Vorstandsvorsitzender müsste „den Verein aus dem Effeff“ kennen. Für den Moment sieht Hoeneß mit Dreesen zwar einen passenden Fachmann gefunden - dessen Vertrag endet aber schon 2025.

Dreesen ist, anders als seine Vorgänger Kahn und Karl-Heinz Rummenigge (der mittlerweile wieder im Aufsichtsrat sitzt) kein ehemaliger Fußballer. „Ich muss meine frühere Meinung generell etwas revidieren: Ich war immer überzeugt, der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern muss ein ehemaliger Spitzenspieler sein. Das würde ich heute so nicht mehr zu hundert Prozent unterschreiben“, meinte Hoeneß.

Dass Müller das lange in Stein gemeißelte Anforderungsprofil als Topspieler erfüllt, wäre aber sicher nicht hinderlich: „Man muss bereit sein zu lernen. Darauf wird es ankommen: Derjenige muss bereit sein, den Job über zwei oder drei Jahre zu lernen.“

Und auch als Ex-Profi, der finanziell längst ausgedient hat, müsse die Bereitschaft für lange Arbeitstage mitbringen. „Ich habe gelesen, dass Oliver Kahn in einem Videokurs gesagt haben soll, man müsse nicht 24 Stunden im Büro arbeiten. Ich denke: Zehn oder zwölf Stunden wären für Führungskräfte schon nicht schlecht.“

Hoeneß will nicht für immer bleiben

Hoeneß will sich das selbst aber nicht mehr ewig antun. Auf die Frage, ob er den Verein nun ein Leben lang leiten wolle, sagte er: „Nein. Unsere wichtigste Aufgabe in den kommenden zwei, drei Jahren wird sein, in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat einen erneuten Versuch zu unternehmen, den FC Bayern in die Zukunft zu führen.“

Die Strukturen des Klubs seien „zuletzt etwas verloren gegangen. Da waren zu viele Berater von außen im Spiel - das müssen wir wieder auf Kurs bringen. Der FC Bayern muss wieder Leute in seinen Reihen haben, die die Identität des FC Bayern selbst bestimmen.“