Nach Kuss-Eklat bei Frauen-WM: Luis Rubiales reicht Rücktritt ein

Luis Rubiales hat seinen Rücktritt als spanischer Verbandspräsident angekündigt. (Bild: Reuters)
Luis Rubiales hat seinen Rücktritt als spanischer Verbandspräsident angekündigt. (Bild: Reuters)

Nun also doch. Drei Wochen nach dem Kuss-Skandal nach dem Finale der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft hat der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales seinen Rücktritt eingereicht. Dies gab der 46-Jährige persönlich in einem Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan und bei X (vormals Twitter) bekannt.

Bei X (vormals Twitter) schrieb Morgan: „Luis Rubiales ist heute für ein zweistündiges Interview mit mir nach London geflogen, in dem er seinen Rücktritt bekannt gab. Es ist ein rohes, kraftvolles, emotionales Gespräch über DEN Kuss und den Griff in den Schritt, der ihn zum berüchtigtsten Mann der Welt gemacht hat.“

Auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt sagte Rubiales demnach: "Ja, das werde ich – ich kann meine Arbeit nicht weitermachen."

Die Entscheidung sei im Gespräch mit seinem Vater und seinen Töchtern gefallen, wie der Skandal-Präsident in einem bei X verbreiteten Video erzählt. Sie hätten gesagt: „Luis, du musst dich jetzt auf deine Würde konzentrieren und darauf, mit deinem Leben weiterzumachen. Weil wenn du weitermachst, wirst du Menschen beschädigen, die du liebst, und den Sport, den du liebst.“

Bei X (vormals Twitter) veröffentlichte Rubiales einen öffentlichen Brief, in dem er u.a. bekannt gibt, dass er am Sonntag um 21.30 Uhr dem Interimspräsidenten des spanischen Fußballverbandes, Pedro Rocha, seinen Rücktritt vom Amt des RFEF-Präsidenten übermittelt hat.

Eine offizielle Bestätigung durch den spanischen Fußballverband gibt es noch nicht.

Nach dem WM-Sieg der spanischen Frauen-Nationalmannschaft hatte Rubiales im Rahmen der Siegerehrung die Spielerin Jennifer Hermoso unvermittelt auf den Mund geküsst.

Hermoso erstattet Anzeige gegen Rubiales

Hermoso selbst sagte später aus, sie habe sich als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung gefühlt, der sie nicht zugestimmt habe. Vor wenigen Tagen erstattete sie bei der Justiz Anzeige gegen den 46-Jährigen. Zahlreicher Spielerinnen und Spieler hatte sich zudem mit Hermoso solidarisiert und angekündigt, nicht mehr für die spanischen Nationalmannschaften spielen zu wollen.

Rubiales selbst besteht weiterhin darauf, dass der Kuss einvernehmlich war.

VIDEO: Sexuelle Nötigung: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen Rubiales