Neuerung sorgt für Angst im Ski-Zirkus

Neuerung sorgt für Angst im Ski-Zirkus
Neuerung sorgt für Angst im Ski-Zirkus

In rund einem Monat startet die neue Alpin-Saison. Während sich die Ski-Stars somit in der heißen Phase der Vorbereitung befinden, sorgt im Weltcup eine große Änderung für Wirbel.

So sind in diesem Winter erstmals fluorhaltige Wachse verboten. Als Grund nennt der Weltverband FIS die ökologischen Folgen, denn die Inhaltsstoffe sind nicht abbaubar und können daher Menschen und Umwelt einen Schaden hinzufügen.

Doch auch wenn die Gründe die richtigen sind, sorgt die neue Vorschrift für Diskussionen. Schließlich wurden bei Testmessungen teils große Abweichungen festgestellt.

„Die letzten Testmessungen schienen mir zwar schon wesentlich verlässlicher zu sein. Aber es gibt in dieser Angelegenheit immer noch einige wunde Punkte“, erklärt Head-Rennchef Rainer Salzgeber im Blick.

Ski-Hersteller warnen vor Sabotage

Mittels eines Testgeräts werden die Spitze, die Mitte und das Ende des Skis überprüft. Sollte dabei ein Wert von unter 0,99 ermittelt werden, leuchtet das Gerät grün auf. Bei Werten darüber wird es entsprechend rot.

„Beim Umschleifen des Skis wird dem Kühlungswasser der Maschinen reguläre Emulsion beigefügt, damit die Aggregate nicht rosten. Bei den Fluor-Testmessungen hat diese Substanz oft einen höheren Wert angegeben als normal gewachste Ski“, schildert der langjährige Stöckli-Rennleiter Beni Matti eines der aktuellen Probleme.

Dementsprechend wächst im Weltcup-Zirkus die Sorgen vor einer möglichen Sabotage. Schließlich nutzen die Nationen teilweise dieselben Wachstrucks. „Und deshalb hätte jedermann ziemlich leichtes Spiel, wenn er seinem ärgsten Konkurrenten Fluor auf die Ski schmieren möchte“, meint Matti.

Doch auch auf der Piste könnte es zu Betrug kommen. Schließlich könnte das Fluor-Wachs auf einer Piste übertragen werden, indem nachfolgende Fahrer „Rückstände von Fluor abkriegen und deshalb disqualifiziert werden“.

Genau wegen solcher Bedenken verschob der Biathlon-Weltverband IBU das Verbot im vergangenen Jahr auf diesen Winter. Die Zeit wollten sie nutzen, um das Testverfahren zu verbessern.