Offiziell: VfL Wolfsburg trennt sich von Trainer Niko Kovac

Niko Kovac hält sich die Hände vor den Mund – blickt entsetzt
Wolfsburg trennt sich von Trainer Niko Kovac (Bild: REUTERS/Wolfgang Rattay)

Überraschend kommt diese Entlassung mit Sicherheit nicht. Die mehrmonatige sportliche Krise des VfL Wolfsburg hat Konsequenzen: Der Fußball-Bundesligist hat sich von seinem Trainer Niko Kovac getrennt. Mit dem Head-Coach wurden auch sein drei Jahre jüngerer Bruder und Co-Trainer Robert Kovac sowie Assistent Aaron Briggs entlassen. Das bestätigte der Club am Sonntag. Zuvor hatten "Bild", "Kicker" und die "Wolfsburger Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.

Am Vortag hatte der VfL mit 1:3 gegen den FC Augsburg verloren und war damit auch im zehnten Ligaspiel des neuen Jahres sieglos geblieben. In der Bundesliga-Tabelle steht der Volkswagen-Club jetzt nur noch auf Platz 14. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz schmolz durch den Sieg des FSV Mainz 05 gegen Bochum auf sechs Punkte zusammen.

Entlassung von Kovac nur eine Frage der Zeit

Zwar wollte Wölfe-Boss Marcel Schäfer nach eigenen Aussagen "fünf Minuten nach dem Spiel keine Personaldiskussion führen“, sondern die Niederlage gegen den FC Augsburg erst mal intern besprechen. Erst dann wollte der Verein Entscheidungen treffen. Doch Schäfer machte da schon deutlich: "Irgendwann müssen wir einfach die Ergebnisse liefern. Und das haben wir weder in den letzten Wochen noch heute.“

WOLFSBURG, GERMANY - MARCH 16: Niko Kovac, Head Coach of VfL Wolfsburg, speaks with Referee Timo Gerach after the Bundesliga match between VfL Wolfsburg and FC Augsburg at Volkswagen Arena on March 16, 2024 in Wolfsburg, Germany. (Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)
Der VfL Wolfsburg konnte gegen den FC Augsburg nicht punkten (Bild: Cathrin Mueller/Getty Images)

Der frühere Bayern-Trainer war 2022 mit hohen Erwartungen nach Wolfsburg gewechselt. Schließlich wurde er bei Frankfurt noch für seinen Sieg im DFB-Pokalfinale gegen die Bayern gefeiert.

Und anfangs sah es noch gar nicht schlecht aus: In seiner ersten Saison verpasste er mit dem VfL Wolfsburg einen Europa-League-Platz durch eine Heimniederlage am letzten Spieltag gegen den Absteiger Hertha BSC. In der zweiten Saison blieb eine sportliche Weiterentwicklung jedoch komplett aus. Von den vergangenen 20 Bundesliga-Spielen gewann der VfL nur zwei.

Das sagt Kovac zu seinem Aus

Dass es für Niko Kovac irgendwann bei Wolfsburg nicht mehr weitergehen würde, war also absehbar. Zu seinem Aus beim Verein fand er in einer offiziellen Mitteilung klare Worte: "Die letzten anderthalb Jahre waren aus unserer Sicht geprägt von einer sehr vertrauensvollen, professionellen und angenehmen Zusammenarbeit mit der Mannschaft, den Mitarbeitenden des VfL, besonders natürlich mit Marcel Schäfer, Jörg Schmadtke und Sebastian Schindzielorz, sowie den weiteren Entscheidungsträgern im Aufsichtsrat. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Robert Kovac und sein Bruder Niko Kovac auf der Tribüne des VfL Wolfsburg
Mit Niko Kovac muss auch sein Bruder Robert Kovac beim VfL Wolfsburg die Koffer packen (Bild: Marco Steinbrenner/DeFodi Images via Getty Images)

Und weiter: "Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen. Der Mannschaft, dem gesamten Klub und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft.“

Hasenhüttl wird Kovac-Nachfolger beim VfL Wolfsburg

Als Nachfolger präsentierte der VfL Wolfsburg nur wenige Stunden nach der Kovac-Entlassung Ralph Hasenhüttl (zuletzt FC Southampton) als dessen Nachfolger. Der Österreicher unterschrieb bei den Wölfen einen langfristigen Vertrag.