Paris verbannt seine 15.000 E-Roller - unter anderem nach Berlin

Bei Touristen beliebt, bei Einheimischen verhasst: Nach Hunderten Unfällen schafft Paris die E-Roller ab. Bis zum 1. September müssen die Betreiber alle 15.000 Roller von den Bürgersteigen und Plätzen der französischen Metropole einsammeln.

Bei einem Referendum im April haben die Pariser und Pariserinnen für ein Verbot der batteriebetriebenen Scooter gestimmt. Paris ist die erste europäische Stadt, die zu dieser drastischen Maßnahme greift. Allerdings hatten sich nur rund acht Prozent an dem Referendum beteiligt. Diese hatten eindeutig mit 90 Prozent gegen die Flitzer votiert.

Zahlreiche Unfälle hat es im Zusammenhang mit E-Rollern auf den Straßen von Paris gegeben. Achtlos hingeworfenen Scooter liegen überall herum und sind eine Stolperfalle für Passanten. In Lyon hatte sich sogar ein tödlicher Unfall ereignet, bei dem zwei Jugendliche auf einem Elektroroller von einem Krankenwagen erfasst wurden.

"Tier" ist einer der großen Betreiber in Paris. Man habe bereits letzten Sonntag angefangen, die 5.000 E-Scooter des Unternehmens zu entfernen, so Clément Pette, zuständig für die Aktion. "Wir entfernen zwischen 400 und 500 Roller pro Tag zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens. Sechs oder sieben Mitarbeiter kümmern sich speziell darum."

Ein Teil der ausrangierten Elektroroller soll nach Berlin kommen, wo ebenfalls hitzig über das Thema diskutiert wird und sich die Begeisterung über die Neuzugänge deshalb in Grenzen hält.