Tischtennis-Boss will ins WM-Finale

Tischtennis-Boss will ins WM-Finale
Tischtennis-Boss will ins WM-Finale

Trotz des Ausfalls ihres verletzten Topstars Timo Boll reisen die deutschen Tischtennis-Asse ambitioniert zur Einzel-WM ab 20 Mai in Durban.

„Es führt kein Weg daran vorbei: Wir wollen vorne und an den Finaltagen dabei sein“, erklärte Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf am WM-Medientag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) in Düsseldorf zu den Podiumschancen von Europameister Dang Qiu (Düsseldorf) und Co. in Südafrika.

Das Damen-Quintett mit der Weltranglistenzehnten Han Ying (Düsseldorf/Tarnobrzeg) an der Spitze bezeichnete DTTB-Sportdirektor Richard Prause als "schlagkräftiges Team". Seiner Einschätzung zufolge "wird sich keine Nation darum reißen, gegen eine unserer Spielerinnen antreten zu müssen".

Ungeachtet von Selbstvertrauen und Zuversicht im DTTB-Aufgebot dürfte eine Fortsetzung der deutschen Erfolgsserie kein Selbstläufer werden. Bei den drei WM-Turnieren in den fünf Einzeldisziplinen seit 2017 hatten DTTB-Aktive stets wenigstens eine Medaille geholt, nun ist keiner von ihnen in den jeweiligen Wettbewerben unter den acht Topgesetzten.

„Wir wollen in den ersten Runden so wenige Überraschungen zu unseren Ungunsten wie möglich zulassen und in den wichtigen Phasen selbst für Überraschungen sorgen“, sagte Ex-Doppelweltmeister Roßkopf.

Den bislang letzten Podestplatz für den DTTB bei Einzel-Weltmeisterschaften hatte Rekordeuropameister Boll 2021 bei den Titelkämpfen in Houston/Texas durch seine Bronzemedaille erobert. Für Durban hatte der 42 Jahre alte Ex-Weltranglistenerste am vergangenen Dienstag wegen einer weiterhin noch nicht auskurierten Schulterverletzung absagen müssen.

Aufgrund von Bolls Absage muss Routinier Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) in Südafrika erstmals nach zwölf Jahren wieder auf seinen Sonderstatus als Spieler nur für Einzeleinsätze verzichten. Als Teil von Experimenten für die Olympischen Spiele 2024 in Paris nominierte Roßkopf auch den 34-Jährigen für das Doppel-Turnier, in dem Ovtcharov mit Patrick Franziska (Saarbrücken) ein Duo der Mannschafts-Olympiazweiten bildet.