Topleistung in brutalem Rennen! "Wusste, dass man fighten muss"

Topleistung in brutalem Rennen! "Wusste, dass man fighten muss"
Topleistung in brutalem Rennen! "Wusste, dass man fighten muss"

Victoria Carl spürte den Atem der Verfolgerinnen im Nacken, Rang zwei schien verloren. Doch dann zündete die Skilanglauf-Olympiasiegerin mit dem riesigen Kämpferinnenherz wieder einmal ihre „Rakete“: Im brutal harten Verfolgungsrennen von Toblach verteidigte Carl mit einer grandiosen Energieleistung ihren Podestplatz und darf vom ersten „Stockerl“ für eine deutsche Läuferin bei der Tour de Ski träumen. (Victoria Carl - der Sieg über alle Selbstzweifel)

„Ich wusste, dass man fighten muss. Ich wusste aber auch, dass ich das kann“, sagte die 28 Jahre alte Thüringerin, die mit jeweils Platz zwei an Silvester und Neujahr zum dritten und vierten Mal in ihrer Karriere auf das Weltcup-Podest lief - all das in diesen für sie so ereignisreichen Wochen, in denen sie Mitte Dezember in Trondheim ihren ersten Karrieresieg gefeiert hatte.

Nur Diggins besser als Carl - Hennig fällt zurück

Carl hatte am Montag nach offiziell 20 und effektiv 22 Kilometern 46,5 Sekunden Rückstand auf die überlegene Weltcup-Spitzenreiterin Jessie Diggins (USA), die auf dem Weg zu ihrem zweiten Toursieg nach 2021 kaum aufzuhalten scheint. Dritte wurde die Schwedin Linn Svahn (+48,2). Die „Vici“ hatte schon einen Tag zuvor ihren zweiten Sieg in einem Weltcuprennen nur um 6,7 Sekunden verpasst.

Katharina Hennig, die mit Carl 2022 Olympia-Gold im Teamsprint gewonnen hatte, konnte nicht ganz an ihre starke Leistung vom Vortag anknüpfen, an dem sie Fünfte über 10 km geworden war. Von Platz acht gestartet, fiel die Oberwiesenthalerin auf den 16. Rang zurück - nach ihrer Corona-Erkrankung fehlte Hennig noch Kraft.

Victoria Carl lässt Schwedinnen stehen

Carl war nach dem Stand der Gesamtwertung als Zweite hinter Diggins in den Verfolger gegangen und hatte mit Svahn bis drei Kilometer vor dem Ziel ein Duo gebildet. Als eine große Verfolgergruppe die Lücke zu den beiden fast geschlossen hatte, ließ Carl die Schwedin stehen und kämpfte mit aller Kraft um ihren Vorsprung. Letztlich rettete Carl ein dünnes Polster ins Ziel, Svahn gewann den Sprint der folgenden Gruppe.

Der Start ins neue Jahr war stark, der Abschluss des alten ebenso. „Ich wusste nicht, wie meine Form nach Weihnachten ist. Jetzt ist es fast perfekt gelaufen“, sagte Carl nach dem Klassikzehner über 10 km am Silvestermittag, bei dem sie sich nur der Finnin Kerttu Niskanen hatte geschlagen geben müssen.

Friedrich Moch auf dem Weg in die Weltklasse

Bein den Männern läuft Friedrich Moch immer mehr in die Weltklasse hinein. Platz sieben im Zehner am Sonntag, im harten Verfolger am Montag mit der viertbesten Tageszeit dann auf Platz sechs verbessert - mit nur einer Sekunde Rückstand auf das Gesamtpodest reist der 23 Jahre alte Allgäuer zur zweiten Tour-Station nach Davos. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach Toblach Gesamtsechster bin, das ist optimal gelaufen“, sagte Moch.

Die Tour de Ski führt nun in die Schweiz, in Davos stehen am Mittwoch Freistilsprints und am Donnerstag Klassik-Verfolger an. Abgeschlossen wird das Etappenrennen am Samstag und Sonntag in Val di Fiemme.