„Kindergarten!“ Heftige Gröden-Kritik

„Kindergarten!“ Heftige Gröden-Kritik
„Kindergarten!“ Heftige Gröden-Kritik

Die Skirennläufer aus Österreich haben den ersten Super-G der Weltcup-Saison dominiert. Bei einer sehr knappen Entscheidung auf der Saslong im Grödnertal siegte Vincent Kriechmayr mit 0,02 Sekunden Vorsprung vor seinem Mannschaftskollegen Daniel Hemetsberger.

Rang drei mit einer weiteren Hundertstelsekunde Rückstand belegte Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt, der bereits am Vortag mit lediglich fünf Hundertstel Rückstand auf dem Bronzeplatz landete.

Doch nach dem Rennen sorgte vor allem die Kurzsetzung für teils heftige Kritik. „Das war der einfachste Super-G, den ich jemals gefahren bin“, wird Odermatt vom Blick zitiert.

„Schrecklichster Super-G der Geschichte!“ Experten poltern gegen Gröden

Mit seiner Einschätzung war der Superstar aber nicht alleine. „Marco hat drei Viertel der Strecke in der Hocke zurückgelegt. Nach dem Rennen haben wir zueinander gesagt, dass dieser Lauf ein Kindergarten war“, meinte Justin Murisier.

Ex-ÖSV-Trainer Robert Trenkwalder polterte derweil: „Wir haben bezüglich der Kurssetzung einer der schrecklichsten Super-G der Geschichte erlebt.“ Seine Meinung hätte der Hang eine „sehr viel bessere“ Kurssetzung hergeben. Dabei verweist er auf die Raffinessen von vor zwei Jahren.

Stattdessen geriet selbst der ZDF-Experte Marco Büchel in Erklärungsnöte. „Für mich war es in diesem Fall schier unmöglich, dem deutschen Publikum den Unterschied zwischen einem Super-G und einer Abfahrt zu erklären“, meinte er.

Nach Sturz! Österreicher gibt Entwarnung

Für einen Schockmoment sorgte derweil Andreas Ploier. Der Österreicher, für den es erst der sechste Start im Super-G-Weltcup war, fädelte im Mittelteil ein und stürzte spektakulär. Das Rennen musste unterbrochen werden. Gestützt von mehreren Helfern kann er die Piste auf eigenen Beinen verlassen.

„Mir geht es den Umständen entsprechend gut, die Checks durch den Teamarzt haben ergeben, dass die Knie stabil sind“, sagte Ploier im Anschluss bei Eurosport. Dennoch soll ein MRT Klarheit bringen, ob wirklich keine Verletzung vorliegt.

Dabei konnte er sich noch genau an den Sturz erinnern: „Mir hat es den Ski gefressen, dann habe ich eingefädelt und es hat mich ausgedreht.“

Von den deutschen Skirennläufern kam keiner unter die ersten Zehn. Bester war Thomas Dreßen, der mit einem Rückstand von nur 0,48 Sekunden auf Kriechmayr den 18. Rang belegte. Knapp dahinter platzierte sich Simon Jocher auf Rang 20 (+0,54). Für Romed Baumann, Josef Ferstl und Andreas Sander reichte es nur zu den Plätzen 28, 46 und 51.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)