"Nahkampf!" Tumulte nach irrer Antetokounmpo-Show

"Nahkampf!" Tumulte nach irrer Antetokounmpo-Show
"Nahkampf!" Tumulte nach irrer Antetokounmpo-Show

Giannis Antetokounmpo hat die Milwaukee Bucks mit einer Rekordshow zum Sieg geführt. Der NBA-Superstar zauberte beim 140:126-Erfolg gegen die Indiana Pacers satte 64 Punkte aufs Parkett.

Damit stellte der Grieche nicht nur einen persönlichen Bestwert auf, sondern auch einen neuen Franchise-Rekord. Die Höchstmarke lag zuvor bei 57 Punkten, aufgestellt von Michael Reed im Jahr 2006.

Erstaunlich: Antetokounmpo verwandelte bei seinem phänomenalen Auftritt keinen einzigen Dreier, immerhin dreimal hatte er es aus der Distanz versucht. Ganze 32 Mal stand er in dem hitzigen Spiel an der Freiwurflinie, sorgte von dort für 24 Punkte. Damit ist der 29-Jährige auch der erste Spieler der NBA-Geschichte, der mindestens 20 Würfe und 20 Freiwürfe in einem Spiel macht und dabei jeweils mindestens 70 Prozent Trefferquote aufzuweisen hatte.

„Das ist ein großartiges Gefühl“, sagte der Grieche nach dem Spiel und fügte hinzu: „Es ist einfach Wahnsinn, so etwas machen zu können. Ich versuche einfach, so gut wie möglich Basketball zu spielen.“

Handgemenge in den Katakomben

Den Franchise-Rekord hatte der Superstar schon 3:25 Minuten vor Spielende geknackt, anschließend durfte er sich auf der Bank ausruhen - allerdings nur kurz, weil Indiana in unter 90 Sekunden neun Zähler machte und ein neuerlicher Antetokounmpo-Einsatz vonnöten war. Sechs weitere Punkte waren die Folge.

Nach dem Spiel kam es zu Tumulten abseits des Platzes, weil sie die Pacers den Spielball geschnappt hatten. Das unterlegene Team wollte mit dem Ball offenbar die ersten NBA-Punkte von Oscar Tshiebwe feiern. Zum Ärger von Antetokounmpo, der das Spielgerät nach seiner One-Man-Show ebenfalls gerne gehabt hätte.

Der „Greek Freak“ stürmte daher erzürnt in die Katakomben, ein Mitarbeiter der Bucks versuchte vergeblich, ihn aufzuhalten. Wie ESPN berichtet, drangen mehrere Bucks-Spieler in die Pacers-Kabine ein - auf der Suche nach dem Ball. Bei einem Handgemenge soll Chad Buchanan, GM der Pacers, einen Ellenbogen in die Rippen bekommen haben.

„Aufruhr, Nahkampf, wie auch immer“

„Was nach dem Spiel passierte, war unglücklich“, sagte Pacers-Coach Rick Carlisle nach dem Match. „Es gab ein Missverständnis bezüglich des Spielballs. Es war Oscar Tshiebwes erster offizieller NBA-Punkt, weswegen wir den Ball mitgenommen haben. Wir haben nicht an die Franchise-Bilanz von Giannis gedacht, also haben wir uns den Ball geschnappt.

Die Situation in den Katakomben beschrieb der 64-Jährige folgendermaßen: „„Ein paar Minuten später landeten mehrere ihrer Spieler in unserem Flur, und es gab einen großen, ich weiß nicht, wie ich es nennen soll – einen Aufruhr, Nahkampf, wie auch immer. Ich glaube nicht, dass Schläge gelandet sind, aber mein General Manager wurde von einem ihrer Spieler mit dem Ellbogen in die Rippen gestoßen.“

Zum Abschluss erklärte der Pacers-Coach noch, dass die ganze Situation unnötig gewesen sei. „Wir brauchten diesen Ball nicht. Es gibt zwei offizielle Spielbälle. Wir hätten den anderen nehmen können. Es hätte nicht so weit eskalieren müssen.

Unabhängig von diesen Vorfällen stehen die Bucks in der Eastern Conference mit 17 Siegen und sieben Pleiten auf Rang zwei hinter den Boston Celtics (17-5). Die Pacers hingegen bleiben auf Rang fünf (13-9).