„Weinendes Auge“ bei Straßer

„Weinendes Auge“ bei Straßer
„Weinendes Auge“ bei Straßer

Skirennläufer Linus Straßer wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder ärgern sollte. "Der erste Lauf war richtig gut, fast eine Lehrbuchfahrt", sagte der Münchner nach Platz drei beim Weltcup-Slalom von Palisades Tahoe/USA. Doch auch dieser Torlauf wurde nunmal im zweiten Durchgang entschieden.

Dort fiel Straßer, Führender nach seiner fabelhaften ersten Vorstellung, um zwei Ränge zurück und verpasste seinen dritten Saisonsieg nach Kitzbühel und Schladming um 0,38 Sekunden. Weil ausgerechnet Manuel Feller gewann, ist der Triumph in der Gesamtwertung für Straßer bei drei ausstehenden Rennen und 204 Punkten Rückstand auf den Österreicher nur noch theoretisch möglich.

Straßer vergibt Sieg

"Im zweiten Durchgang wollte ich mich nicht auf den vier Zehnteln Vorsprung ausruhen, du kannst nicht taktieren", sagte Straßer, "vor allem auf so einer Piste ist Angriff die beste Verteidigung." Das sei ihm zu Beginn "ganz gut gelungen, aber ein, zwei Schwünge habe ich nicht ganz so gut getroffen - und dann bist du auch schon Dritter."

Cheftrainer Christian Schwaiger nannte die dritte Podestfahrt seines besten Rennläufers in diesem Winter zwar "sehr erfreulich", ergänzte aber: "Trotzdem ist ein bisschen ein weinendes Auge dabei. Im ersten Durchgang hat er gezeigt, was er wirklich drauf hat." Nach zwei Fehlern im Finale habe Straßer sogar "Glück gehabt, dass er auf dem Podium ist. Die Lehre daraus: Nur zweimal Vollgas führt zum Erfolg."

Straßer ist gewillt, dies umzusetzen. "Mein Skifahren ist gut, es ist schnell, daher gibt es nicht viel umzustellen", sagte er: "Einfach weiter mutig Skifahren. So ein Sieg kommt dann auch, vielleicht klappt es schon in Aspen..."

Dort steht am Sonntag der drittletzte Slalom dieses Winters auf dem Programm. Danach wird noch in Kranjska Gora und beim Weltcup-Finale in Saalbach-Hinterglemm gefahren.