WM in Katar: Bei Sex droht Gefängnis

Die WM in Katar ist ohnehin umstritten. Ein besonderes Gesetz könnte für Fußballfans schmerzhaft werden, denn One-Night-Stands sind in dem Wüstenstaat strafbar.

Wäre in Katar wohl gerade noch erlaubt: Die Franzosen Antoine Griezmann und Thomas Lemar knutschen mit der WM-Trophäe.
Wäre in Katar wohl gerade noch erlaubt: Die Franzosen Antoine Griezmann und Thomas Lemar knutschen mit der WM-Trophäe. (Bild: REUTERS/Carl Recine)

Katar ist ein streng religiöser Staat. Das wird bei der Fußball-Weltmeisterschaft, die dort Ende November beginnt, für zahlreiche Konflikte sorgen. Schon im Vorfeld sorgt die strikte Gesetzgebung für reichlich Irritationen. So soll es auch zur WM keine Ausnahme vom Alkoholverbot geben. Und freizügige Partys werden die Fans wohl auch nicht feiern. Doch die strengen Regeln betreffen sogar den privatesten Bereich.

Sieben Jahre Haft für One-Night-Stands

Denn in Katar ist Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe strengstens verboten. Das gilt auch für ausländische Gäste. Der britische Daily Star beruft sich nun auf eine anonyme Quelle aus Polizeikreisen, die Besucher*innen der WM vor unehelichen Abenteuern eindringlich warnt. Wird man dennoch erwischt, drohen empfindliche Konsequenzen. Ein One-Night-Stand kann mit bis zu sieben Jahren Haft bestraft werden. Im Daily Star sagte der namentlich nicht erwähnte Beamte: "Sex sollte nicht auf dem Programm stehen, es sei denn, man ist als Mann und Frau verheiratet." Die Quelle spricht gar von einem "Sexverbot" und mahnt: "Es wird gar keine Partys geben. Wer nicht im Gefängnis landen will, sollte einen kühlen Kopf bewahren." Neben Alkohol wird auch unbedingt angeraten, auf Drogen zu verzichten. Denn bei Verstößen gegen das lokale Betäubungsmittelgesetz drohen Geldstrafen bis zu 75.000 Euro, Mehrfachtäter*innen müssen mit Strafen von lebenslänglicher Haft bis zur Todesstrafe rechnen.

Harte Strafen für LGTBQ-Community

Für die Fans könnte die WM so allerdings zu einem sehr schlechten Turnier werden, glaubt der Informant. Schon mehrfach mussten Tourist*innen erleben, dass die katarischen Behörden keinen Spaß verstehen, wenn es um die strengen Regeln geht. Das gilt auch für die Strafbarkeit von Homosexualität, bei deren Nachweis ebenfalls bis zu sieben Jahre Haft drohen.

Vor Kurzem hatte sich DFB-Direktor Oliver Bierhoff sehr kritisch gegenüber dem WM-Gastgeberland geäußert. In einem Interview mit der Funke-Mediengruppe nannte Bierhoff den Umgang Katars mit der LGBTQ-Community "inakzeptabel". Katar müsse sich an dem "Versprechen, dass wirklich jeder willkommen ist, messen lassen müssen", so der Ex-Nationalspieler. Bierhoff.

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