"Wollt ihr uns endlich zuhören?"

"Wollt ihr uns endlich zuhören?"
"Wollt ihr uns endlich zuhören?"

Aktivisten der „Letzten Generation“ hatten bereits im Vorfeld des Berlin-Marathons Aktionen angekündigt. Dementsprechend groß war das Polizeiaufgebot. Laut offiziellen Angaben waren mehr als 1000 Beamte vor Ort, um einen gesicherten Ablauf des Wettbewerbs zu gewährleisten.

Zum ersten Mal kamen die Polizisten schon kurz vor dem Start zum Einsatz. Acht Aktivisten versuchten sich auf der Straße des 17. Juni festzukleben und so die Strecke zu blockieren. Dies konnte von den Einsatzkräften verhindert werden. Allerdings verschüttete die Gruppierung orange Farbe auf der Straße, durch die die Teilnehmer später laufen mussten.

„Die Läufer*innen, die heute früh durch die Farbe gelaufen sind, tragen unsere Warnung, unsere Bitten, den Protest durch Berlin“, feierte die „Letzte Generation“ diese Aktion auf X (ehemals Twitter).

Statement der „Letzten Generation“

In einem früheren Post zeigte man durchaus Verständnis für den Ärger über ihre Aktion. „Uns tut es genauso leid, den Alltag eines Handwerkers zu unterbrechen wie den langersehnten Wettbewerb einer Läuferin.“ Dennoch rechtfertigten sie ihre Proteste: „Wir tun das, weil wir in einer Notlage sind. In existenzieller Gefahr!“

In einem weiteren Post erklärte die Klimaschutzorganisation indirekt, dass sie zu weiteren Maßnahmen bereit ist. „Wollt ihr uns beim nächsten Großevent wiedersehen oder wollt ihr uns endlich zuhören?“, wandte man sich an die Verantwortlichen und fügte hinzu: „Es geht auch um euch und um alle, die ihr liebt!“

Polizei unterbindet weitere Störaktionen

Laut Polizei hat es im Laufe des Marathons weitere Störaktionen gegeben, die jedoch alle verhindert werden konnten. Demnach wurden 28 Mitglieder der Gruppe vorläufig festgenommen. Nach Feststellung der Personalien ist ein Teil wieder freigelassen worden. Weitere Konsequenzen könnten aber drohen. Im Vorfeld des Marathons hatte die Berliner Polizei per Allgemeinverfügung nicht angemeldete Klimaproteste untersagt.

„Grundsätzlich müsste es so sein, dass alle, die gegen die Allgemeinverfügung verstoßen haben, ein Ordnungsgeld bekommen in Höhe von 2000 Euro“, wird eine Polizeisprecherin von der dpa zitiert. Dies sei allerdings ein Verwaltungsakt, der nicht in die Verantwortung der Polizei falle.

Sportlich war der Marathon ein voller Erfolg. Während Star-Läufer Eliud Kipchoge sein Lieblingsrennen durch die Hauptstadt am Sonntag in 2:02:42 Stunden gewann, siegte Assefa bei den Frauen in unglaublichen 2:11:52 Stunden. Damit war sie mehr als zwei Minuten schneller als der bisherige Weltrekord.

Zudem lief Amanal Petros in 2:04:58 Stunden zu einem neuen deutschen Rekord. Seine alte Rekordmarke von 2:06:27 Stunden - aufgestellt 2021 in Valencia - unterbot er um mehr als eineinhalb Minuten.