Zwei freie Tage: Boll und Co. bei EM im Kurzurlaub

Zwei freie Tage: Boll und Co. bei EM im Kurzurlaub
Zwei freie Tage: Boll und Co. bei EM im Kurzurlaub

Durch die ungewohnt lange Spielpause von zwei Tagen müssen die deutschen Tischtennis-Teams um Altmeister Timo Boll bei den Mannschafts-EM in Malmö viel Zeit totschlagen. Nachdem die Aktiven in der Vergangenheit häufig sportliche Mammutprogramme zu bewältigen hatten, kann sich Sportdirektor Richard Prause vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) nun nach dem Einzug seiner beiden Teams ins Achtelfinale über den langen Leerlauf bis zum Beginn der K.o.-Spiele am Donnerstag nur bedingt freuen.

"Die zwei Tage Pause hat ja nicht jede Mannschaft und kommen auch dadurch zustande, dass die Organisatoren vermeiden wollten, dass Mannschaften zwei Spiele an einem Tag bestreiten müssen. Das kann ich irgendwo verstehen, aber wenn dadurch jede Mannschaft sowieso mindestens einen Tag Pause hat, ist der komplette Ruhetag danach am Mittwoch vielleicht wirklich ein bisschen zu viel", ließ Prause nach Abschluss der Vorrundenspiele der DTTB-Mannschaft auf SID-Anfrage durch seinen Verband mitteilen: "Das hätte es aus meiner Sicht nicht auch noch unbedingt gebraucht."

Der nur teilweise attraktive Vorrunden-Modus ist der Komprimierung des Turnierformats von einst über 50 Teilnehmernationen mit ihren bis zu insgesamt 100 Teams auf nur noch zweimal 24 Mannschaften geschuldet. Die Anmietung von Hallenkomplexen, in denen eine Vorrunde mit sechs bis acht Vierer-Gruppen stattfinden könnten, ist inzwischen zu kostspielig geworden. Durch die geringere Zahl von Tischen jedoch können auch nur noch weniger Spiele pro EM-Tag stattfinden.

Der Ruhetag am Mittwoch wegen des Kongresses des Europaverbandes ETTU wiederum ist auf eine EM-Tradition aus früheren Jahren zurückzuführen: Die Funktionäre aus den mehr als 50 ETTU-Mitgliedsverbänden sollen am Kongress teilnehmen können, ohne Spiele ihrer Nationalmannschaften oder andere interessante Begegnungen zu verpassen.

Bei anderen Ansetzungen der Gruppenspiele hätten die DTTB-Teams dennoch durchaus nur am Sonntag oder Montag statt nun zwei Tage in Folge spielfrei sein können. Wie Boll und Co. die freie Zeit in Schweden neben den obligatorischen Trainingseinheiten bis zu ihren nächsten Einsätzen nutzen wollen, ist zunächst nicht bekannt gewesen.