Stärkste russische Angriffe auf die Ukraine seit Januar
Kiew (dpa) - Die russische Armee hat nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko in den vergangenen 24 Stunden so viele ukrainische Städte und Ortschaften beschossen, wie seit Jahresbeginn nicht mehr.
Die Russen hätten insgesamt 118 Ortschaften in zehn Regionen angegriffen, schrieb Klymenko auf Telegram. Dabei wurden Behördenangaben zufolge mindestens vier Menschen getötet und 14 weitere verletzt.
Im südukrainischen Cherson schlug am Morgen ein russisches Geschoss in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern ein und tötete eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. Zwei ihrer Kollegen wurden nach Angaben der lokalen Militärbehörde teilweise schwer verletzt. Von den Behörden veröffentlichte Videoaufnahmen vor Ort deuteten aufgrund der Schwere der Schäden und dem mutmaßlichen Einschlagskrater auf einen Drohnenangriff hin. Eine russische Drohne tötete auch in der nordöstlich von Cherson gelegenen Region Dnipropetrowsk eine 59-jährige Frau und verletzte sechs weitere Menschen, wie die regionale Staatsanwaltschaft mitteilte.
Weitere Tote im Osten und Nordosten
Weitere Opfer gab es zuvor im Osten und Nordosten des Landes. In der umkämpften Region Donezk kam regionalen Behörden zufolge ein 58-jähriger Mann durch russischen Beschuss ums Leben, während vier weitere Menschen im Alter zwischen 54 und 73 Jahren verwundet wurden. Einen weiteren Toten und einen Verletzten gab es nach Angaben des ukrainischen Innenministers nahe der im Vorjahr befreiten Frontstadt Kupjansk im Nordosten des Landes.
In der Zentralukraine traf eine sogenannte Kamikaze-Drohne vom Typ Schahed im Morgengrauen zudem eine Raffinerie und verursachte einen Brand. Der Brand sei schnell gelöscht worden und der Betrieb derzeit stillgelegt, schrieb der Militärgouverneur der Region Poltawa, Filip Pronin, auf Telegram. Verletzt wurde demnach niemand.
Russland führt seit mehr als 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Durch russische Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffe kommen immer wieder Zivilisten ums Leben.