Stare sammeln sich zu Tausenden

Wie eine dunkle Wolke zeichen sich die Stare am Abendhimmel ab. Foto: Jens Büttner

In riesigen Schwärmen haben sich Stare in Norddeutschland zum Vogelzug in den Süden gesammelt.

Hunderttausende Tiere bevölkern derzeit die großen Schilfgebiete an den Küsten und Seen in Mecklenburg-Vorpommern, wie Rolf-Rüdiger Strache von der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern (OAMV) erklärte. Heimische Vögel träfen sich mit Staren aus Russland, Polen und anderen osteuropäischen Ländern vor dem Weiterflug in die Winterquartiere.

«Ihre Flugmanöver können schon sehr spektakulär sein», sagte Strache. Es sei aber noch ein Rätsel, warum Stare das tun. Einige Vogelkenner vermuten Ablenkmanöver für Feinde, wie Sperber, Habichte und andere Greifvögel, als Ursache. Stare fliegen ihre Schwarm-Manöver aber auch ohne Greifvogelangriffe.

Als Beispiele für Sammelgebiete nannte Strache das Peenetal und andere Flüsse im Küstengebiet, Boddengewässer wie vor Zingst und die Seenlandschaften. So beobachten Touristen unter anderem in der Region Fischland-Darß-Zingst riesige Staren-Schwärme, aber auch an der Mecklenburgischen Seenplatte, wo sich zudem Kraniche sammeln.

«Die Stare aus Osteuropa kommen auch wegen der Nahrung», sagte Strache. So seien vor allem Beeren wie Eberesche und Holunder gefragt. Die Sammlung der Stare dauert noch bis in den Oktober. Dann fliegen die Vögel größtenteils an den Atlantischen Ozean und nach Nordafrika sowie Südeuropa in den Mittelmeerraum zum Überwintern.