Stark mit Einbußen: Der Seat Leon bei der HU

Berlin (dpa/tmn) - Der Leon ist bei Seat die Entsprechung des VW Golf: Vom Wolfsburger Schwestermodell hat der Kompakte viel Technik an Bord, soll aber mehr Sportlichkeit versprühen, etwa mit seinem schnittigeren Design. Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) tritt die dritte Modellgeneration (2012 bis 2020) solide auf und zeigt sich standhafter als ihr Vorgänger.

Modellhistorie: Typ 5F wird die Drittauflage intern genannt, die 2012 in den Handel kam und 2017 geliftet wurde. Die Modellpflege umfasste ein nochmals nachgeschärftes Design des Blechkleides. Hinzu kam ein Stauassistent als Option, die Elektronik wurde allgemein überarbeitet, ebenso die Motoren. 2020 kam der Leon Nummer vier in den Handel.

Karosserie und Varianten: Der Leon ist ein typischer Kompaktwagen. Neben der Standardversion mit fünf Türen und Steilheck gibt es den längeren Kombi ST und bei der Drittauflage erstmals auch das dreitürige Coupé SC. Vom ST wurde auch die Variante X-Perience mit Allradantrieb und Beplankung von Kotflügeln und Stoßfängern aufgelegt. Die Sportversionen mit dem Beinamen Cupra kommen auf über 300 PS.

Abmessungen (laut ADAC): 4,26 m bis 4,55 m x 1,82 m x 1,43 m bis 1,46 m; Kofferraumvolumen: 380 l bis 1150 l (Dreitürer SC); 380 bis 1210 l (Fünftürer), 587 l bis 1470 l (Kombi ST). Erdgasversion: 275 l bis 1105 l.

Stärken: Bei der HU brillieren im Fahrwerkskapitel die Lenkung und die Antriebswellen, die Achsaufhängungen zeigen eine Mängelquote unter dem Durchschnitt, so der «Auto Bild Tüv-Report 2023». Bremsleitungen und -schläuche sind demnach «tadellos», die Funktion von Fuß- und Feststellbremse schneidet gut ab.

Schwächen: Bei Achsfedern und Stoßdämpfern schwächelt der 5F jedoch und kassiert gleich zur ersten HU erhöhte Beanstandungsquoten. Vordere und hintere Beleuchtung sind mit ebenfalls leicht überdurchschnittlicher Kritik seitens der Prüfer nicht immer fehlerfrei: Gleich beim ersten Check und dann wieder beim dritten. Ölverlust und gammelige Abgasanlagen sind kein großes Thema, können bei HU zwei und drei aber dennoch vorkommen.

Pannenverhalten: «Durchweg gut oder sehr gut» schneide der Leon III ab, schreibt der ADAC mit Blick auf seine Statistik. Pannenschwerpunkte mit markanter Häufigkeit sind dem Club nicht aufgefallen.

Motoren: Benziner (Drei- und Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 63 kW/86 PS bis 228 kW/310 PS (Erdgas-Variante TGI: 81 kW/110 PS; Diesel: (Vierzylinder, Front- und Allradantrieb): 66 kW/90 PS bis 135 kW/184 PS

Marktpreise (laut «DAT Marktspiegel» der Deutschen Automobil Treuhand mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern):

- Seat Leon 1.5 TGI Xcellence (2018); 96 kW/130 PS (Vierzylinder); 62.000 Kilometer; 14.050 Euro

- Seat Leon ST 2.0 TDI FR (2017); 135 kW/184 PS (Vierzylinder); 107.000 Kilometer; 16.350 Euro

- Seat Leon SC 1.0 TSI Reference Ecomotive (2016); 85 kW/115 PS (Dreizylinder); 82.000 Kilometer; 9300 Euro