Statistik: Berlins Polizisten werden immer häufiger angegriffen

Ein mit Steinen beworfenes Polizeiauto im Januar 2017 in Kreuzberg

Berliner Polizisten sind im vergangenen Jahr häufiger zum Ziel von Übergriffen geworden. Die Zahl der gegen Beamtinnen und Beamte gerichteten Delikte stieg im Vergleich zu 2016 um knapp 500 auf rund 6760 an. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Trapp hervor.

Mit Abstand die meisten Fälle - rund 4600 - betreffen Widerstand gegen Beamte, etwa bei Festnahmen oder Kontrollen (Zunahme um 9,7 Prozent). Körperverletzungen erlitten Polizisten 1809 mal, also rechnerisch knapp fünf Mal täglich (plus 4,9 Prozent). Die größte Zunahme gab es bei Bedrohungen: Die Zahl wuchs um 11,9 Prozent auf 272 an im Vergleich zum Jahr 2016. Deutlich seltener als zuvor wurden Polizisten 2017 genötigt - 79 Mal, ein Minus von 23,3 Prozent.

Nach einem deutlichen Rückgang von 2015 auf 2016 seien die Zahlen nun wieder nach oben gegangen, sagte der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro. Die Entwicklung sei fatal, zumal man eine zunehmende Intensität der Delikte beobachte. Jendro forderte die Politik auf, Lösungen zu finden, um sich Angriffen entgegenzustellen. Noch würden viele Verfahren eingestellt. Daten zu rechtskräftigen Verurteilungen lagen laut der Senatsantwort für 2017 noch nicht vor.

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