Stimme gestohlen? Scarlett Johansson erhebt schwere Vorwürfe gegen OpenAI

Wurde Scarlett Johanssons Stimme unerlaubt für ChatGPT verwendet? (Bild: 2024 Getty Images / Paul Morigi)
Wurde Scarlett Johanssons Stimme unerlaubt für ChatGPT verwendet? (Bild: 2024 Getty Images / Paul Morigi)

Hollywood-Star Scarlett Johansson ist wütend auf den KI-Riesen OpenAI: Eine ChatGPT-Stimme würde ihrer zu sehr ähneln. Und das, obwohl sie selbst zuvor abgelehnt hatte, selbige einzusprechen.

Bei allen Chancen: Die Probleme, welche Künstliche Intelligenz zwangsläufig mit sich bringt, machen auch vor Hollywood-Stars nicht Halt. Nun äußerte Scarlett Johansson ihren Unmut: Die von ChatGPT vergangene Woche vorgestellte Stimme "Sky" würde ihrer eigenen zu sehr ähneln, beschwerte sich die Schauspielerin. Sie sei ohne ihre Erlaubnis nachgeahmt worden. Nicht einmal ihre Freunde könnten unterscheiden, ob Johansson selbst spreche oder die KI-Stimme zum Einsatz komme. Inzwischen hat ChatGPT "Sky" wieder offline genommen, was laut Johansson "widerwillig" und nach dem Einschalten ihrer Anwälte geschah.

Die 34-Jährige soll im vergangenen September vonseiten des Konzerns OpenAI angefragt worden sein, ob sie der KI nicht ihre reale Stimme leihen wolle. Doch Johansson lehnte das Angebot auch aus persönlichen Gründen ab, was der Situation zusätzliche Brisanz verleiht. "Ich war geschockt und wütend, als ich die Demo hörte und Altman trotz meiner Abfuhr eine Stimme verwendete, die meiner so erschreckend ähnlich ist", so Johansson in einem Statement. Nur eine Woche vor der Veröffentlichung vor einer Woche sei der Hollywoodstar erneut kontaktiert worden. Doch die neue Version sei bereits in der Welt gewesen, bevor sie habe reagieren können.

In einer offiziellen OpenAI-Erklärung erklärte der CEO Sam Altman nachdrücklich: "Die Stimme von 'Sky' ist nicht die von Scarlett Johansson, und es war nie beabsichtigt, dass sie ihrer ähnelt." Allerdings setzte Altman zu "Sky" zuvor einen Tweet ab, der die Vorwürfe eher bestärkt. Der Tweet enthält lediglich das Wort "her", damit könnte Altman auf den Film "Her" von 2013 anspielen. Darin kommt eine KI namens Samantha vor, in die sich der Protagonist verliebt. Gesprochen wird sie von Scarlett Johansson.

Johansson: "Ich freue mich auf eine Lösung in Form von Transparenz"

"Wir haben die Synchronsprecherin für Skys Stimme besetzt, bevor wir überhaupt Kontakt zu Frau Johansson aufgenommen haben", so Altmann in dem Statement des Tech-Unternehmens. "Aus Respekt vor Frau Johansson haben wir die Nutzung von Skys Stimme in unseren Produkten pausiert. Wir entschuldigen uns bei Frau Johansson dafür, dass wir nicht besser kommuniziert haben."

In zwei Briefen fordert Johansson Altmann jedoch auf, "den genauen Prozess zu erläutern, mit dem Sie die 'Sky'-Stimme erstellt haben". "Sky" wird bis dahin nicht mehr zum Einsatz kommen. "In einer Zeit, in der wir alle mit Deep-Fakes und dem Schutz unseres eigenen Abbildes, unserer eigenen Arbeit, unserer eigenen Identitäten zu kämpfen haben, glaube ich, dass diese Fragen absolute Klarheit verdienen", stellte die Schauspielerin in ihrem Schreiben klar: "Ich freue mich auf eine Lösung in Form von Transparenz und die Verabschiedung geeigneter Gesetze, um sicherzustellen, dass die Rechte des Einzelnen geschützt werden."