Streik und Protest gegen die französische Rentenreform: Hunderttausende zog es auf die Straße

In Frankreich haben Hunderttausende Menschen die Arbeit niedergelegt, um gegen die geplante Rentenreform zu protestieren. Davon waren von Calais bis Nizza vor allem Schulen, der öffentliche Nah- und Fernverkehr, aber auch viele weitere Branchen betroffen. Die Gewerkschaften feierten die Massenkundgebung als Erfolg.

Die Regierung von Präsident Emmanuel Macron will das Rentenalter von derzeit 60 oder 62 Jahren auf 64 Jahre heraufsetzen. Zudem sollen 43 gearbeitetet Jahre und nich wie bisher 41 Jahre notwendig sein, um die volle Rente zu erhalten. Bezieherinnen und Beziehern von sehr niedrigen Renten wurde eine Mindestrente von 1.200 Euro im Monat in Aussicht gestellt, diese soll aber nur für Personen gelten, die lang genug voll gearbeitet haben.

Jean Luc Mélenchon von der linken Partei Unbeugsames Frankreich sagte zu der Protestbewegung gegen die Rentenreform, man müsse die außergewöhnliche Einheit aller Gewerkschaften anerkennen, gemeinsam sei man sehr stark. Es gebe keine Risse, und es sei das erste Mal seit 15-20 Jahren, dass dies passiere.

Auch Beschäftigte in Raffinerien und Öllagern waren aufgerufen, ihre Arbeit einzustellen. In einer Raffinerie südlich von Lyon lag die Streikquote laut Gewerkschaft CGT bei 86%. Die Direktion des Stromriesen EDF berichtete am Mittag, dass fast 45 % der Gesamtbelegschaft streikten.