Professor springt während Vorlesung als Babysitter ein

Dieser Mathematikprofessor sprang als Babysitter ein. (Bild: Twitter/@Original_Vaughn)
Dieser Mathematikprofessor sprang als Babysitter ein. (Bild: Twitter/@Original_Vaughn)

Ein Baby in der Mathematikvorlesung? Dieser Professor nahm die Herausforderung an und dem jungen Vater den Nachwuchs gleich ab. Nun werden beide auf Twitter als Vorbilder gefeiert.

Das Baby in dem pinken Strampelanzug guckt etwas verwirrt. Das liegt weniger an den mathematischen Formeln an der Tafel, als an der doch etwas ungewohnten Situation. Der Mann, der das kleine Mädchen da so zärtlich an seine Brust drückt, ist nämlich nicht dessen Vater. Der schreibt gerade fleißig mit, während Mathematikprofessor Nathan Alexander seine Vorlesung hält und nebenbei als Babysitter einspringt. Dieser kleine Akt von Solidarität erntete auf Twitter jede Menge Lob.

Babysitter-Professor wird viraler Hit

Dass junge Mütter ihre Babys mit zur Arbeit oder auch zur Universität nehmen, ist mittlerweile Alltag. Junge Väter in derselben Lage gelten hingegen in den USA immer noch als Ausnahme, vor allem wenn sie Afroamerikaner sind. Auch das führte dazu, dass der Schnappschuss aus der Vorlesung zum viralen Hit wurde. Ein Kommilitone teilte das Foto auf Twitter. Dort erhielt es schnell mehr als 300.000 Likes und wurde knapp 80.000 Mal geteilt.

“Student kam heute mit seinem Kind zur Vorlesung, weil er keinen Babysitter oder sonst jemanden hatte, der auf sie hätte aufpassen können. Mein Professor Nathan Alexander sagte: ‘Ich nehme sie, damit Sie mitschreiben können!’”

“Ich trug eine Büchertasche und hatte ein Baby vor die Brust geschnallt. Ich sah verrückt aus”, schilderte Wayne Hayer der Zeitung “The Washington Post” seine Vorbehalte, als er den Campus betrat. Der 26-Jährige studiert an einem Männer-College in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Eigentlich passte sonst seine Lebensgefährtin auf die fünf Monate alte Tochter auf. Doch sie war an diesem Tag wegen eines Behördengangs verhindert.

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Professor hilft in Notlage

Da erinnerte sich Hayer daran, dass sein Professor einmal angeboten hatte, dass Studenten ohne Babysitter ihre Kinder einfach mitbringen sollen. Trotzdem hatte der 26-Jährige seine Zweifel, doch die wurden sofort zerstreut. “Dr. Alexander sah mich und hieß mich mit offenen Armen willkommen”, erinnerte sich Hayer. Der Mathematikprofessor tat mehr als das. Er nahm seinem Studenten das Baby ab, damit der sich voll und ganz auf eine anstehende Prüfung vorbereiten konnte.

Für Hayer – und viele Twitter-Nutzer – war der Moment besonders symbolträchtig. “Es gibt ein Vorurteil, dass afroamerikanische Männer keine guten Väter sind”, sagte der Student. “Das Bild und die Symbolkraft waren wichtig, um unser Bild von Männlichkeit zu verändern.” In den Kommentaren teilten viele User eigene Probleme, Elternschaft und Beruf oder Studium unter einen Hut zu bekommen.

Der Professor selbst holte am Ende noch den Vater (hier in der Mitte) mit ins Rampenlicht.

“Danke Leute für all die Liebe! #mathematik #gemeinschaftistwichtig #unterstützteltern”

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