Studie: Der Tyrannosaurus rex war ein feinfühliger Feinschmecker
Raubtieren wird in Hollywood gerne mal ein schlechter Ruf verpasst: Haie gerieten durch "Der weiße Hai" in Verruf, und auch Wölfe und Bären werden gerne mal als menschenmordende Bestien dargestellt. Und wie eine neue Studie andeutet, waren selbst Dinosaurier nicht so blutrünstig, wie es auf der Leinwand scheint.
Das Aussehen des Tyrannosaurus rex ist mit seiner enormen Größe und seinem gewaltigen Maul unheimlich genug, und die "Jurassic Park"- und "Jurassic World"-Reihen gaben seinem Ruf den Rest: In den Filmen war dieser fleischfressende Dinosaurier häufig der Antagonist Nummer eins, der stets auf der Jagd nach Frischfleisch ist und alles packt und zermahlt, was ihm in die Quere kommt.
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Japanische Paläontologen räumten nun mit dieser Darstellung auf. Das Riesen-Reptil war ihren Erkenntnissen zufolge keinesfalls ein wahllos tötendes Monstrum, sondern ein wählerischer Feinschmecker, der sein gigantisches Maul nicht nur zur präzisen Sezierung seiner Beute nutzte, sondern auch zur liebevollen Brutpflege.
Eine Studie der Universität der Präfektur Fukui untersuchte den Unterkiefer von Fossilen des Dinosauriers und stellten fest, dass er viele und äußerst empfindliche Nervenenden in seinem Maul hatte. Dies würde bedeuten, dass er beim Fressen sehr vorsichtig vorgegangen sein musste und sich seine Beute sehr genau aussuchte. Die Forscher vermuten, dass der T-rex seine Beute mit dem Fuß festgehalten hat - die kurzen Arme waren schließlich keine große Hilfe - und sich dann die besten und nahreichsten Teile herausgesucht habe - ähnlich wie ein Mensch, der das Fleisch von einem Hühnerknochen nagt.
"Kein Monster": Das Maul diente auch zum Nestbau
Soichiro Kawabe, Co-Autor der Studie, sagte dem Magazin "Vice", dass der T-rex wie viele andere Raubtiere auch "eine empfindsame Seite" hatte und "kein Monster" war.
Ein Raubtier mit enormer Beißkraft war der Tyrannosaurus rex natürlich dennoch, mit "dem Körper von der Größe eines Omnisbuses und einem Kiefer, der Autos zerquetschen konnte", wie Paläontologe Steve Brusatte von der Universität von Edinburgh, der an der Studie nicht beteiligt war, sie aber hochlobte, es ausdrückt. Doch, wie der Forscher hinzufügt, der T-rex "hatte zwar Muskelkraft, aber auch Finesse".
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Vor allem hatte der Dinosaurier auch eine fürsorgliche Seite, die nur selten beachtet wird - und auch hierbei kam sein riesiges Maul zum Einsatz. Kawabe und seine Kollegen kamen zu dem Ergebnis, dass der T-rex eine "feinfühlige Schnauze" und außerdem exakte Kontrolle über Kiefer und Nase hatte. Das ermöglichte, mit jedem Maul, das in Filmen rein zur Tötung und zum Fressen zu dienen scheint, beispielsweise behutsamen Nestbau. "Der Dinosaurier könnte auch seine Jungen vorsichtig im Maul getragen haben", folgerte Kawabe.
Bleibt abzuwarten, ob derart sanftmütiges Verhalten im nächsten Dino-Blockbuster Platz finden werden.
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