Studie findet weitere Beweise dafür, dass Gasherde ungesund sind

Gasherde sind schlechter für die Gesundheit als elektrische Alternativen. Wie ungesund sie sein können, zeigt eine neue Studie.

Die Verwendung von Gasherden kann laut einer neuen Studie die Konzentration des Karzinogens Benzol in der gesamten Wohnung noch Stunden nach der Verwendung auf gefährliche Werte ansteigen lassen.

Die Studie, die letzte Woche in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technology veröffentlicht wurde, war die erste, in der Benzol-Emissionen von Gasherden und -öfen gemessen wurden. Es stellte sich heraus, dass die Konzentrationen der giftigen Chemikalie weit über dem von der Umweltschutzbehörde als unsicher eingestuften Richtwert lagen.

„Wir haben festgestellt, dass ein einziger Gasbrenner auf höchster Stufe oder ein Ofen, der 45 Minuten lang auf 350 Grad Celsius eingestellt war, die Benzolkonzentration in der Küche in etwa einem Drittel der Fälle, die wir gemessen haben, über den oberen Grenzwert für Benzolkonzentrationen beim Passivrauchen ansteigen ließ“, sagte Yannai Kashtan, Doktorand an der Doerr School of Sustainability der Stanford University und Hauptautor dieser Studie, bei einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag.

Die Daten wurden in 87 Haushalten in 11 Bezirken in Kalifornien und drei in Colorado gesammelt.

Die Forscher fanden heraus, dass sich die Chemikalie langsam im ganzen Haus ausbreitet und noch Stunden nach dem Kochen zu hohen Konzentrationen führt.

„Innerhalb einer halben Stunde steigen die Werte im ganzen Hausflur an“, sagte Rob Jackson, leitender Wissenschaftler am Stanford Woods Institute for the Environment und Mitverfasser der Studie, bei der Pressekonferenz am Dienstag. „In einigen Fällen dauert es sechs Stunden oder länger, bis die Benzolwerte wieder auf die Hintergrundkonzentrationsinken.“

Zunehmende Beweise

Nach Angaben der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention kann eine akute Benzolvergiftung zu Symptomen wie Schläfrigkeit, Schwindel, schnellem oder unregelmäßigem Herzschlag, Kopfschmerzen und bei sehr hohen Konzentrationen sogar zum Tod führen. Langfristige Benzolexposition kann die Zahl der roten Blutkörperchen verringern, was zu Anämie führt, das Immunsystem schwächen und Krebserkrankungen wie Leukämie verursachen kann.

Eine 2018 in der Zeitschrift Global Pediatric Healthveröffentlichte systematische Überprüfung der Forschung ergab außerdem, dass die Diagnose von Asthma und die Häufigkeit der gemeldeten Asthmasymptome bei Kindern, die Benzol in der Luft ausgesetzt waren, höher sind.

Ein heißes Thema

Gasherde waren in letzter Zeit der Anlass vieler politischer Kontroversen, da andere neuere Studien festgestellt haben, dass die Freisetzung von Schadstoffen wie Kohlenmonoxid und Stickstoffdioxid aus Gasherden die Asthmarate bei Kindern erhöht.

Dies veranlasste ein Mitglied der US-Kommission für die Sicherheit von Konsumgütern, öffentlich über eine Regulierung von Gasherden nachzudenken, einschließlich eines möglichen Verkaufsverbots zu einem späteren Zeitpunkt. Bei den Republikanern und Konservativen löste diese Äußerung Empörung aus und der Vorsitzende der Kommission sah sich dazu veranlasst, sich von solchen Plänen zu distanzieren.

Das Energieministerium (DOE) schlug Ende Januar vor, eine höhere Energieeffizienz von Gasherden zu fordern, um die von ihnen ausgehende Umweltverschmutzung zu verringern. Im Mai hielten die Republikaner im Repräsentantenhaus eine Anhörung ab, in der sie sich gegen diesen Vorschlag aussprachen und Anfang dieses Monats verabschiedeten sie Gesetzesentwürfe, die eine mögliche Regulierung von Gasherden vereiteln sollen.

„Gasherde haben in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit erregt und einer der Gründe, warum sie so ein potenzielles Gesundheitsproblem darstellen, ist, dass sie das einzige Gerät für fossile Brennstoffe sind, das Verunreinigungen in den Innenraum abgibt“, sagte Jackson. „Wir würden niemals freiwillig vor dem Auspuff eines Autos stehen und dessen Abgase einatmen, aber wir stehen freiwillig vor unseren Herdenund atmen die Abgase ein, die sie ausstoßen.“

Die Gasindustrie und ihre republikanischen Verbündeten im Kongress sagen, dass Vorschriften, die Gasherdmodelle vom Markt nehmen, die Wahlmöglichkeiten der Verbraucher auf unfaire Weise einschränken.

„Fünfzig Prozent des Marktes werden die DOE-Vorschrift nicht einhalten. Das ist eine beträchtliche Anzahl von Gasherden“, sagte Matthew Agen, Chief Regulatory Counsel for Energy bei der American Gas Association. „Ein großer Prozentsatz der begehrten Produkte mit den Eigenschaften, nach denen die Menschen suchen, wird nicht mehr verfügbar sein.“

Video: Panik in Restaurantküche: Gasherd gerät außer Kontrolle

Ben Adler