Studie zeigt: Cannabis könnte sich auf die männliche Fruchtbarkeit auswirken

Cannabis gilt gemeinhin als weiche Droge, könnte aber durchaus ernste Auswirkungen haben, wie eine Studie nun belegt. (Symbolbild: Hyoung Chang/The Denver Post via Getty Images)
Cannabis gilt gemeinhin als weiche Droge, könnte aber durchaus ernste Auswirkungen haben, wie eine Studie nun belegt. (Symbolbild: Hyoung Chang/The Denver Post via Getty Images)

Eine aktuelle US-amerikanische Studie zeigt, dass der Konsum von THC-haltigem Cannabis ernsthafte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit des Konsumenten haben könnte.

Wie die Untersuchung des Duke University Medical Centers aufzeigt, kann der aktive Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) strukturelle und regulierende Änderungen in den Spermien des Cannabiskonsumenten hervorrufen. Die im Fachjournal “Epigenetics” veröffentlichte Studie basiert auf Experimenten mit Ratten sowie mit 24 männlichen Testpersonen. Das Ergebnis: Tetrahydrocannabinol kann zelluläre Vorgänge beeinträchtigen und eine DNA-Methylierung hervorrufen – eine chemische Änderung an Grundbausteinen der Erbsubstanz einer Zelle.

Genaue Auswirkungen

Die genauen Auswirkungen auf die männliche Fruchtbarkeit sind noch nicht bekannt und bedürfen noch weiterer intensiver Untersuchung. Für das Expertenteam steht aber fest, dass definitiv ein Effekt auf die Zeugungsfähigkeit besteht. “Was wir herausgefunden haben, ist, dass die Wirkungen von Cannabis auf Männer und ihre Zeugungsfähigkeit nicht gänzlich nichtig sind, es gibt etwas an Cannabis, das das genetische Profil der Spermien verändert”, so Professor Scott Kollins. “Wir wissen noch nicht genau, was das bedeutet, aber die Tatsache, dass mehr und mehr junge Männer im zeugungsfähigen Alter legalen Zugang zu Cannabis haben, ist etwas, über das wir nachdenken sollten.”

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Wer vorhat, Vater zu werden, sollte laut der Studie von Joints & Co. besser die Finger lassen. (Symbolbild: jopstock/Getty Images)
Wer vorhat, Vater zu werden, sollte laut der Studie von Joints & Co. besser die Finger lassen. (Symbolbild: jopstock/Getty Images)

Vorsichtsmaßnahmen

Ob diese Wirkungen wieder rückgängig zu machen sind oder ob sie auch über Generationen weitergegeben werden könnten, ist unklar, wie eine der federführenden Autorinnen der Studie, Dr. Susan K. Murphy erklärt: “Nachdem es noch keine größere, ultimative Studie gibt, ist der beste Ratschlag, davon auszugehen, dass diese Veränderungen tatsächlich passieren. Wir wissen nicht, ob sie permanent sind.”

Das Wissenschaftlerteam plant indes weitere Untersuchungen. Bis definitive Ergebnisse über die Auswirkungen feststehen, rät Murphy zur Vorsicht: “Ich würde sagen, als Vorsichtsmaßnahme sollte man mindestens sechs Monate vor dem Zeitpunkt, an dem man versucht, ein Kind zu zeugen, mit dem Cannabis-Konsum aufhören.”

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