Sturm auf Regierungsviertel in Brasilien: Prozessbeginn gegen mutmaßliche Beteiligte

In Brasilien hat der Prozess gegen vier Verdächtige begonnen, die am Sturm auf die Regierungsgebäude in der Hauptstadt Brasilia Anfang des Jahres beteiligt gewesen waren.

Kurz nach dem Amtseintritt von Präsident Lula da Silva am 8. Januar hatten radikale Anhänger des früheren Präsidenten Jair Bolsonaro den Regierungssitz und den obersten Gerichtshof gestürmt und schwere Schäden angerichtet.

Die ersten vier angeklagten Männer wurden vor dem Obersten Gerichtshof in der Hauptstadt vor Gericht gestellt. Es ist eines der drei Gebäude, die an jenem Tag von Tausenden Bolsonaro-Anhängern gestürmt und beschädigt wurden, neben dem Präsidentenpalast und dem Kongress.

Den Angeklagten sind zwischen 24 und 52 Jahre alt. Ihnen werden u. a. bewaffnete kriminelle Verschwörung, gewaltsamer Aufstand gegen die Rechtsstaatlichkeit sowie versuchter Putsch vorgeworfen. Ihnen drohen jeweils bis zu 30 Jahre Haft.

Die vier Männer haben die gegen sie erhobenen Anschuldigungen zurückgewiesen und erklärt, sie seien davon überzeugt gewesen, dass die Proteste friedlich verlaufen würden.

Die Ausschreitungen haben damals Brasilien erschüttert und die politische Spaltung des Landes weiter vertieft. Viele zogen Parallelen zur Erstürmung US-amerikanischen Kapitols durch radikale Trump-Anhänger zwei Jahre zuvor.