Stuttgart knackt Freiburger Festung - Undav trifft erneut
Plötzlich wieder Spitzenteam: Der VfB Stuttgart hat den nächsten großen Sieg in der Fußball-Bundesliga eingefahren und sein Neujahrstief ganz offensichtlich weit hinter sich gelassen. Die Schwaben gewannen beim eigentlich so heimstarken SC Freiburg dank eines furiosen Starts mit 3:1 (2:1) und festigten den dritten Tabellenplatz. Nach der jüngsten Gala gegen RB Leipzig (5:2) war es der nächste eindrucksvolle Leistungsnachweis, ins Jahr 2024 war der VfB zuvor noch mit zwei Niederlagen gestartet.
Der zuletzt bereits so starke Deniz Undav (3.) und Chris Führich (7.) trafen ganz früh für den zu Beginn drückend überlegenen VfB, der nach der Roten Karte gegen Merlin Röhl wegen groben Foulspiels (18.) dann auch noch in Überzahl spielte. Dennoch fand Freiburg durch Lukas Küblers Treffer (45.+11) noch einmal zurück ins Spiel. Maximilian Mittelstädt (74.) legte allerdings nach, am Ende stand ein verdienter Sieg der Stuttgarter, die erster Verfolger von Bayer Leverkusen und Bayern München bleiben.
Um diese Rolle zu behalten, hatte der VfB kurz vor Transferschluss den Kader noch einmal prominent verstärkt, doch in Freiburg kam der einstige Nationalspieler Mahmoud Dahoud erst nach 76 Minuten ins Spiel - das bewährte Personal funktioniert schließlich blendend. Die dritte Minute lief, da spielte Kapitän Waldemar Anton einen perfekten Steilpass, Undav nahm ihn auf und traf eiskalt ins lange Eck. Es war Tor Nummer 13 im 17. Bundesligaspiel seiner Karriere - der letzte Deutsche, der derart erfolgreich startete, war Horst Hrubesch 1975/1976.
Und nur vier Minuten später hatten die Freiburger im Zentrum schon wieder keinen Zugriff, Undav fand Führich, der ebenso seelenruhig wie zuvor sein Kollege vollendete. Die Gastgeber indes fanden sich in einer völlig ungewohnten Lage wieder. Erst ein einziges Bundesliga-Heimspiel hatten sie in dieser Saison verloren, vor mehr als vier Monaten gegen Borussia Dortmund (2:4) war das, der VfB überrannte sie nun aber zunächst - und es kam noch schlimmer: Toptalent Röhl ging mit offener Sohle in einen Zweikampf mit Mittelstädt und sah Rot.
Die Ernüchterung im Stadion war greifbar, das Spiel schien früh verloren. Doch in der endlos langen Nachspielzeit der ersten Hälfte - der Platz hatte wegen eines Fanprotests gesäubert werden müssen - gelang Kübler per Kopf nach einer Ecke der Ausgleich, es war Freiburgs erster Torschuss.
Das Duell war in der zweiten Hälfte ein anderes. Stuttgart ließ den Ball laufen, kam aber deutlich seltener durch, und auch Freiburg wirkte nicht mehr chancenlos. Maximilian Eggestein (52./90.+5) hätte zweimal treffen können, Michael Gregoritschs Kopfball (90.+2) wurde auf der Linie geklärt. Für Stuttgart war es eine durchaus wacklige Angelegenheit, auch bei Standards strahlte der SC Gefahr aus - doch Mittelstädts Treffer wirkte beruhigend.