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Südafrika: Britisches Paar brutal ermordet und Krokodilen vorgeworfen

Rod und Rachel Saunders waren in Südafrika unterwegs, um seltene Pflanzen zu erforschen, als sie verschwanden. Jetzt brachte ein Gericht Details des brutalen Mordfalls ans Licht.

Die Täter warfen die beiden Opfer in einen Fluss voller Krokodile.
Die Täter warfen die beiden Opfer in einen Fluss voller Krokodile. (Symbolbild: Getty)

Das britische Paar hatte im Februar 2018 im Nationalpark "Ngoye Forest Reserve" gecampt. Das abgelegene Waldgebiet liegt im Nordosten Südafrikas, etwa 150 Kilometer von der Großstadt Durban entfernt. Dort wollten der 74-jährige Botaniker Rod Saunders und seine Frau Rachel ihrer großen Leidenschaft nachgehen. Die 64-Mikrobiologin war begeisterte Gartenforscherin. Beide hatten sich schon lange der Hortikultur gewidmet.

Doch dazu kam es nicht. Denn am 10. Februar wurden sie von Sayefundeen Aslam Del Vecchio, seiner Frau Bibi Fatima Patel und deren Mieter Mussa Ahmad Jackson gekidnappt. Mithilfe der von der Polizei gesammelten Beweise konnte ein Gericht den drei Verdächtigen die Tat nun nachweisen. Dabei kamen grausame Details ans Licht.

Vor dem Hohen Gericht in Durban legte die Anklage unter anderem SMS der Angeklagten vor, in denen sie die Tat planten, wie die "New York Post" berichtet. Del Vecchio hatte an die beiden Mittäter*innen geschrieben, er wisse von einem älteren Paar in der Gegend, die ein "Ziel für eine Jagd" sein könnten. Später schrieb er an eine unbekannte Nummer, es sei "sehr wichtig, dass die Leichen der Opfer nie gefunden werden".

Mordopfer im Fluss verschwinden lassen

Genau dies versuchte das Trio offensichtlich zu erreichen. Sie entführten und beraubten das britische Paar. Dann ermordeten sie Rod und Rachel Saunders und versenkten ihre Leichen in den Schlafsäcken in einem Fluss voller Krokodile. Obwohl beide Leichname nur Wochen später gefunden wurden, dauerte es Monate, bis man sie identifizieren konnte.

Del Vecchio und Patel waren bereits auf einer "Watchlist" der südafrikanischen Polizei, weil sie eine IS-Flagge vor ihrem Haus aufgezogen hatten. Als ihr Mieter verhaftet wurde, gab er zu, bei der Entsorgung der Leichen geholfen zu haben. Bei einer Hausdurchsuchung fand die Polizei dann mehrere Gegenstände, die mit der Kreditkarte von Rachel Saunders erworben worden waren. Auch der blutverschmierte Land Rover des Paars konnte gefunden werden. Das Verfahren gegen die drei mutmaßlichen Täter*innen und einen weiteren Mann, dem der Kauf der gestohlenen Handys nachgewiesen wurde, läuft noch.

Die Hortikultur-Vereinigung "Pacific Bulb Society" veröffentlichte eine ganze Ausgabe ihrer Zeitschrift "The Bulb Garden" zu Ehren des getöteten Paars. Die Saunders lebten in Kapstadt und unternahmen immer wieder lange Exkursionen, um seltene Pflanzensamen zu sammeln, die sie an Gartenfreund*innen auf der ganzen Welt über ihren Online-Shop "Silverhill Seeds" verkauften. Noch Tage vor ihrem Verschwinden hatte die britische BBC die beiden für die Dokuserie "Gardener’s World" porträtiert. Das Selfie mit Moderator Nick Bailey, das er auf Twitter teilte, ist das letzte Foto der beiden.

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