Im Sudan gehen die Luftangriffe weiter - statt Feuerpause an muslimischem Feiertag

Im Sudan ist es in der Hauptstadt Khartum zu schweren Luftangriffen und Raketenbeschuss gekommen. Die Luftwaffe der sudanesischen Armee habe dabei laut Medienberichten Ziele im Zentrum und Norden der Stadt beschossen.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock forderte zusammen mit ihrem spanischen Amtskollegen Albares ein sofortiges Ende der Gewalt. "Oberste Priorität hat für uns alle, dass wir zumindest eine Waffenruhe über das Zuckerfest erreichen, damit die Menschen evakuiert werden können."

Der spanische Außenminister Jose Manuel Albares erklärte, alles vorbereitet zu haben, "was die Evakuierung der spanischen Mission und der Missionen anderer Länder betrifft, die um Hilfe bei der Ausreise gebeten haben und denen wir natürlich zugesagt haben". Es stünden Flugzeuge der spanischen Armee bereit.

Bundeswehr plant neuen Evakuierungsversuch

Die Kämpfe halten mittlerweile seit fast einer Woche ununterbrochen an. Seit Tagen drängt die internationale Gemeinschaft auf eine humanitäre Feuerpause, die bislang immer vereitelt wurde. Im Raum Khartum leben Schätzungen zufolge rund sechs Millionen Menschen.

Die Bundeswehr traf unterdessen Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Freitag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur sagte. Details zu Umfang, Personal und Material möglicher Evakuierungskräfte der Bundeswehr wurden nicht genannt. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten abgebrochen worden, weil die Sicherheitslage in der umkämpften Hauptstadt zu gefährlich für einen solchen Einsatz war.

Beginn des Zuckerfestes

Der Flughafen in der Hauptstadt steht seit Beginn des Konflikts im Zentrum der Kampfhandlungen. Diplomaten bemühen sich um eine belastbare Feuerpause für die Evakuierung.

An diesem Freitag soll das Zuckerfest zum Ende des Ramadans gefeiert werden. Es gilt als ein wichtiges Familienfest im Islam. Die mehrtägigen Feiern verbringen viele Muslime traditionell mit ihren Familien und Verwandten. In Khartum sitzen viele Einwohnerinnen und Einwohner jedoch seit Tagen in ihren Wohnungen fest. Die Welthungerhilfe warnte, dass ihnen Essen und Wasser ausgehen. Für Eid Mubarak war eigentlich eine Waffenruhe geplant.