Tödliche Waldbrände in Chile: Schlimmste Katastrophe seit 2010

Nach den verheerenden Waldbränden in Chile werden noch mehrere Hundert Menschen vermisst. Die Zahl der bestätigten Todesopfer lag an diesem Dienstag bei 123.

Allein in Vina del Mar, einer Stadt mit 300.000 Menschen, gibt es seit den Bränden kein Lebenszeichen von 370 Personen.

Gabriel Leiva, ein Einwohner von Viña del Mar, schildert seine Verzweiflung: "Das Haus meiner Eltern ist verbrannt, das Haus meiner Schwestern. Meine Nachbarn sind gestorben, die Menschen, mit denen ich aufgewachsen bin, mit denen ich mein Leben verbracht habe, sind gestorben."

Gab es in einigen Fällen Brandstiftung?

Die Behörden untersuchen, ob es sich bei einigen Feuern um Brandstiftung handeln könnte.

Viele Menschen versuchen, zumindest in die Nähe ihrer Häuser zurückzukehren, um das Wenige, das sie noch haben, zu retten. So auch Jean, ein Einwohner von Pompeya. Er sagt: "Wir schlafen hier, um das Wenige zu schützen, was das Feuer übrig gelassen hat".

Präsident Boric verspricht mehr Sicherheitskräfte

Der chilenische Präsident Gabriel Boric versprach, die Sicherheit in den betroffenen Regionen - auch durch Soldaten - zu verstärken.

Er bezeichnete die Brände als "die schlimmste Katastrophe in unserem Land seit dem Erdbeben im Jahr 2010". Als die Erde am 27. Februar 2010 bebte, kamen in Chile mehr als 500 Menschen ums Leben und mehr als 12.000 wurden verletzt.