Türkei gibt die Entdeckung neuer Erdgas-Reserven im Schwarzen Meer bekannt

Die Türkei hat die Entdeckung neuer Erdgasreserven im Schwarzen Meer bekannt gegeben. Wie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan nach einer Kabinettssitzung erklärte, ist die Gesamtmenge auf 710 Milliarden Kubikmeter gestiegen. Bei der Erkundung des Sakarya-Gasfeldes sei man auf die neuen Gasreserven in drei Kilometern Tiefe gestoßen.

Das türkische Gasfeld gilt bereits als das größte jemals im Schwarzen Meer entdeckte Gasvorkommen, die Förderung soll bereits im ersten Quartal 2023 beginnen. Der Bau einer 170 Kilometer langen Unterwasserpipeline war im Juni 2022 angelaufen.

Die Türkei ist derzeit stark von Öl- und Erdgasimporten aus dem Ausland abhängig, sie kommen aus Russland, Aserbaidschan, und dem Iran. Flüssiggas kommt aus Katar, den USA, Nigeria und Algerien.

Schon vor der Entdeckung noch größerer Gasvorkommen gingen Experten davon aus, dass die im Schwarzen Meer entdeckten Vorkommen etwa ein Drittel des türkischen Inlandsbedarfs decken könnten, sobald die Produktion anläuft.

Im Oktober hatten Russlands Präsident Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege bei einem Treffen in Astana Pläne präsentiert, wonach die Türkei zu einer Öl- und Gasdrehscheibe werden soll, an der russisches Gas mit mehreren anderen Quellen aus Aserbaidschan, Iran und Irak - einschließlich der eigenen Schwarzmeerreserven - gemischt und an Drittländer in Europa verkauft werden soll.