Türkei stimmt am Sonntag für oder gegen Erdogan

An diesem Freitag vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in der Türkei hat Recep Tayyip Erdogan seine Anhänger und Anhängerinnen bei der Einweihung einer Moschee in Istanbul versammelt.

Viele Beobachtende sprechen von einem Referendum für oder gegen den seit mehr als 20 Jahren regierenden Chef der konservativen AKP. Für viele Menschen nicht nur in der Türkei ist der Urnengang eine Schicksalswahl.

Erdogan angeschlagen?

In den Umfragen liegt der Herausforderer Kemal Kilicdaroglu leicht vor Recep Tayyip Erdogan. Der gemeinsame Kandidat von sechs Oppositionsparteien trat in Ankara auf und versprach erneut, die Türkei als Rechtsstaat wiederherzustellen.

Erdogan gilt wegen der Wirtschaftskrise und der galoppierenden Inflation, wegen unzureichenden Managements nach dem Erdbeben und wegen seiner schwächelnden Gesundheit als angeschlagen.

Wer ist Kemal Kılıçdaroğlu?

Doch der Widersacher des amtierenden Präsidenten galt lange als Mann ohne Charisma. Im Wahlkampf hat Kemal Kilicdaroglu versucht, an Schärfe und an Popularität hinzuzugewinnen. Häufig formt der 74-Jährige mit seinen Händen ein Herz - auch in den Videos aus seiner Küche, die Kemal Kılıçdaroğlu täglich in den sozialen Medien postet.

Wenn keiner der beiden Kandidaten am Sonntag über 50 Prozent der Stimmen erreicht, gibt es eine Stichwahl. Euronews berichtet am Wahlsonntag intensiv über die Türkei - vor allem im Internet.