Ein Tagebuch als Werkzeug, um die Welt zu retten

Von links: Adam (Jonathan Michiels) und Hawa (Ayana Doucouré) sind dazu auserkoren, die Welt zu retten. Hilfe bekommen sie dabei von Titus (Wesley Ngoto) und Bilo (Margaux Cauliez)
 (Bild: ARD/Jonnydepony/Network Movie/VRT/Ketnet/Maarten De Bouw)
Von links: Adam (Jonathan Michiels) und Hawa (Ayana Doucouré) sind dazu auserkoren, die Welt zu retten. Hilfe bekommen sie dabei von Titus (Wesley Ngoto) und Bilo (Margaux Cauliez) (Bild: ARD/Jonnydepony/Network Movie/VRT/Ketnet/Maarten De Bouw)

Mystery für Kinder und Jugendliche - das hat sich Regisseur Mathias Brouns zur Aufgabe gemacht. Mit der neuen Serie "Girl in my Diary" ist ihm der Spagat zwischen Fantasie und möglichen realen Bedrohungen der Welt gelungen.

Wenn eine Frauenstimme aus dem Off flüstert, erinnert das an die Erfolgsserie "Gossip Girl". Doch in "Girl in my Diary", einer neuen Mystery-Serie (ARD/KIKA), geht es um viel mehr als um die Alltagsprobleme verwöhnter Teenager. In der belgisch-deutschen Koproduktion steht gar das Wohl des gesamten Planeten auf dem Spiel. Den Grund erfahren der 17-jährige Adam (Jonathan Michiels) und die 15-jährige Hawa (Ayana Doucouré), Schlüsselfiguren in der Geschichte, erst recht spät - genau wie die Zuschauerinnen und Zuschauer. Obwohl sich die beiden nicht kennen und noch nie getroffen haben, können sie über eine Art magisches Tagebuch kommunizieren. Überreicht wird es ihnen von dem Mädchen, das die wie von einem Computer animiert wirkende Stimme aus dem Off spricht. Ein Mensch mit übernatürlichen Fähigkeiten.

Obwohl die Handlung anfangs etwas zäh wirkt und es eine Weile dauert, bis das Geschehen in Fahrt kommt, entwickelt sich die Geschichte doch recht spannend. Das Drehbuch von Pieter De Graeve und Philippe De Schepper wurde für Jugendliche ab 13 Jahren geschrieben. Die Serie, die sich also sowohl sprachlich als auch inhaltlich im Teenager-Milieu bewegt, basiert auf einer Idee von Tom Timmerman. 13 Folgen Mystery für Kinder - etwas, das Regisseur Mathias Brouns gekonnt realisierte.

Zwei Fremde, vereint durch ein Schicksal

Adam, so will es die Geschichte, erwacht nach drei Jahren aus dem Koma. Und drei Jahre sind gerade in der Pubertät eine lange Zeit. Da kann es schon mal vorkommen, dass man die eigene Schwester nicht mehr erkennt ... oder sich selbst im Spiegel. Ständig streng bewacht, darf er das Krankenhaus nicht verlassen. Auch seine Freunde dürfen ihn nicht besuchen. Seine Eltern scheinen ihm etwas zu verheimlichen. Immer mehr verfestigt sich in Adam der Gedanke, dass es sich hier eher um ein Gefängnis als um ein richtiges Krankenhaus handelt.

Dass er mit dieser Annahme gar nicht so falsch liegt, findet er peu à peu heraus. Er flieht schließlich, unterstützt von seiner Freundin Hawa. Seiner besonderen Brieffreundin sozusagen. Obwohl die beiden so unterschiedlich sind, haben sie doch so viel gemeinsam. Auch Hawa kämpft mit Veränderungen, Schicksalsschlägen, ihrer Familie und den Tücken des Erwachsenwerdens.

Ist Big Brother irgendwo?

Zum Zeitpunkt der gemeinsam geplanten Flucht ahnen die beiden noch nichts von dem gefährlichen Virus, das draußen kursiert und gezielt Jugendliche in Adams Alter angreift. In euphorischer Verblendung spitzt sich für die beiden die Situation zu, als sie sich treffen wollen. Unverhofft sehen sich beide mit einer erschreckenden Wahrheitssuche und der Mammutaufgabe konfrontiert, die Welt zu retten. Themen wie technischer Fortschritt und Überwachung durch die Obrigkeit werden fortan mit eingebracht.

Brisante ökologische und soziale Probleme bilden immer häufiger die Grundlage für Spielfilme und Serien für Kinder und Jugendliche. Allerdings sind die Lösungsansätze in diesen Erzählungen oft recht einfach oder gar träumerisch. Im Gegensatz dazu stehen die Herausforderungen, denen sich reale Kinder und Jugendliche stellen.

Ab 10. Juli gibt es die 13 Folgen à rund 25 Minuten immer mittwochs um 20.10 Uhr beim KiKA zu sehen. Ab Freitag, 5. Juli, laufen die Episoden bereits vorab in der ARD Mediathek, auf kika.de und im KiKA-Player.