Nach Tagen im Schlamm: "Burning Man"-Besucher können endlich nach Hause fahren

Besucherinnen und Besucher des Wüsten-Festivals "Burning Man" im US-Bundesstaat Nevada können das Gelände wieder verlassen. Heftige Regenfälle hatten zuvor den Boden in tiefen Matsch verwandelt und tagelang die Zufahrtswege zum Areal blockiert.

Am Montag hätten sich noch rund 64.000 Menschen auf dem Areal mitten in der Wüste befunden. Das Festival, das fast zwei Autostunden von der nächstgelegenen Kleinstadt entfernt stattfindet, konnte damit wie geplant nach neun Tagen enden.

"Ich bin wirklich froh, dass ich nicht mit dem Auto gekommen bin", sagt eine Besucherin. Ein anderer Festival-Teilnehmer erzählt, die Menschen sehr großzügig gewesen seien. "Diejenigen mit Wohnmobilen luden uns ein, als es draußen regnete", nun seien seine Füße trocken und ihm sei warm, "ich bin glücklich".

Tore zum Festival waren gesperrt

Festivalbesucher wanderten Medienberichten zufolge kilometerweit zu Fuß durch den dicken Schlamm, um Hauptstraßen außerhalb des Geländes zu erreichen und von dort aus nach Hause zu kommen. Andere blieben in ihren Zelten und hofften auf bessere Bedingungen. Aufnahmen in sozialen Medien zeigten, wie sich Festival-Besucher auf den schlammigen Wegen abmühten.

Auf dem schlammigen Untergrund drohten Autos steckenzubleiben. Tagelang durften nur Notfahrzeuge das Gelände befahren oder verlassen. Die Organisatoren stellten Fahrzeuge mit Vierradantrieb für medizinische Notfälle bereit. Auf dem Festivalgelände kam es zu einem Todesfall. Wie es dazu kam, blieb noch unklar, die Untersuchungen dazu liefen noch, hieß es.

Rebecca Barger
Menschen gehen durch den Schlamm - Rebecca Barger

Seit 33 Jahren in der Wüste von Nevada

"Burning Man" ist ein Szene-Festival mit Musik und Kunstaktionen, das jährlich rund 75.000 Menschen anlockt, darunter Künstler, Techno-Fans, Pyrotechniker und Neugierige aus aller Welt. Am Ende des Happenings wird eine riesige Holzstatue angezündet - der "Burning Man".

Der US-Künstler Larry Harvey (1948-2018) zählte 1986 zu den Mitbegründern des zunächst kleinen Happenings an einem Strand in San Francisco. Nach größerem Zulauf wurde die Veranstaltung 1990 in die Wüste von Nevada verlegt. Dort errichten die Teilnehmer:innen aus Zelten und Wohnmobilen eine temporäre Stadt namens Black Rock City.

Seit einigen Jahren gibt es aber auch Kritik an den Organisatoren und der massiven Verschwendung von Ressourcen, weil Zehntausende Besucher mit ihren Autos auf stundenlangen Fahrten in die Wüste kommen und versorgt werden müssen - und weil viele Influencer, Internet-Unternehmer und andere Prominente teils sogar mit Privatjets anreisen.