Eines Tages über ukrainischen Wolken: Piloten werden in Tschechien ausgebildet
Viera und Danylo sind zwei von 20 Studierenden der Nationalen Luftfahrtuniversität in Kiew. Sie haben gerade ihr Studium und ihre Flugausbildung an der Tschechischen Technischen Universität in Prag (CVUT) begonnen. Die Gruppe wurde für die Ausbildung auf den Flughäfen in Karlovy Vary (Karlsbad) und Benešov aufgeteilt, wo sie erst einmal mit Cessna-Flugzeugen üben.
Zur Ausbildung sagt der tschechische Außenminister Jan Lipavský: „Nach Beendigung der Kämpfe wird die Ukraine einen raschen Wiederaufbau ihrer Infrastruktur benötigen, von der der zivile Luftverkehr ein wesentlicher Bestandteil ist.Das Gesamtbudget beläuft sich auf 22 Millionen Kronen (umgerechnet 900.000 Euro), und der größte Teil dieses Betrags wird für die praktische Ausbildung verwendet.“
Das Projekt wurde auch durch Mittel aus dem Hilfsprogramm der Regierung für die Ukraine und einen Zuschuss aus dem Entwicklungsprogramm der USA ermöglicht.
Danylo Osadshyi, Ukrainischer Pilot in Ausbildung, ist sehr angetan: „Es ist sehr gut für uns, weil wir hier Flugübungen machen und uns auch auf den Beruf des Piloten vorbereiten können.“
Keine militärische Ausbildung
Viera Lytvyn hat schon konkrete Ideen für die Zeit nach dem Krieg: „Wenn der Krieg zu Ende geht, würde ich natürlich in der Ukraine fliegen, weil das meine Heimat ist, ich würde gerne irgendwo vom Boryspil International Airport in der Nähe von Kiew fliegen oder so, aber es kommt darauf an.“
Das Programm ist explizit nicht auf die Ausbildung von Militärpiloten ausgerichtet, betont auch Viera Lytvyn: „Nein, nein, ich bin in der zivilen Luftfahrt tätig, ich weiß nichts über das Militär.“
Nach dem ersten Jahr des Studiums in der Tschechischen Republik sollen ukrainische Studenten eine kommerzielle Fluglizenz erhalten. Nach weiteren zwei Jahren werden sie auch eine Lizenz für die zivile Luftfahrt in ganz Europa erhalten.