Talk-Premiere für Caren Miosga: Das müssen Sie zum Start wissen

Von den "Tagesthemen" zur Talkshow: Caren Miosga feiert mit ihrer eigenen Sendung Premiere - und beerbt in dem nach ihr benannten ARD-Format Vorgängerin Anne Will. "Wir möchten nicht nur fragen, wir möchten auch hinterfragen", kündigt die Moderatorin an. Das ist kurz vor dem Start bekannt.

Caren Miosga folgt als Sonntagstalkerin auf Anne Will. (Bild:  NDR/Philipp Rathmer/Fritz Gnad/Lenny Grade/Etienne Heinrich/Benjamin Zurek)
Caren Miosga folgt als Sonntagstalkerin auf Anne Will. (Bild: NDR/Philipp Rathmer/Fritz Gnad/Lenny Grade/Etienne Heinrich/Benjamin Zurek)

16 Jahre lang prägte Caren Miosga mit ihrem Stil und Auftreten die "Tagesthemen" entscheidend mit. Nach dem rührenden Abschied vom Nachrichtenformat im vergangenen Oktober beginnt für die ebenso beliebte wie angriffslustige Moderatorin nun ein neues Kapitel im Ersten: "Caren Miosga" heißt die simpel selbstbetitelte Sendung, in der die 54-Jährige als Talkshowgastgeberin Premiere feiert. Ab 21. Januar sendet sie immer sonntags live - an 30 Sonntagen im Jahr um 21.45 Uhr im Ersten und anschließend in der ARD Mediathek.

Miosgas politisches Gesprächsformat folgt auf die Sendung von Anne Will, deren Name jahrelang untrennbar mit dem wichtigen Sendeplatz am Sonntagabend verknüpft war. Entsprechend große Fußstapfen gilt es für die Nachfolgerin zu füllen. Was kurz vor dem Start des neuen sonntäglichen Polittalks bekannt ist.

Caren Miosga wird erstmals ihren gleichnamigen Talk im Ersten moderieren.
 (Bild: NDR/Philipp Rathmer)
Caren Miosga wird erstmals ihren gleichnamigen Talk im Ersten moderieren. (Bild: NDR/Philipp Rathmer)

 

Das Studio

Das Erste sendet "Caren Miosga" live aus dem Studio in Berlin-Adlershof - aus jenem Studio, das bereits Vorgängerin Anne Will bespielte. Dieses jedoch wurde für den Talk der Ex-"Tagesthemen"-Frau komplett umgebaut. In der Mitte des Studios befindet sich ein ovaler Tisch, an dem die Gäste - anders als bei Will - Platz nehmen. Ergänzt wird der schicke Designer-Holztisch durch nicht minder elegante graue Sesselstühle. Insgesamt ist das Studio von viel Holz geprägt und wirkt insgesamt gedeckt - dunklere und dezentere Farben prägen das Ambiente.

Ovaler Tisch und Designerstühle: Hier, im neu umgebauten Studio in Berlin-Adlershof, nehmen Miosgas Gäste Platz. (Bild: NDR/Philipp Rathmer)
Ovaler Tisch und Designerstühle: Hier, im neu umgebauten Studio in Berlin-Adlershof, nehmen Miosgas Gäste Platz. (Bild: NDR/Philipp Rathmer)

 

Das Konzept

Miosga geht die herausfordernde Aufgabe mit Selbstbewusstsein an: "Wir möchten das politische Gespräch auf unsere Art neugestalten", kündigte sie in einem vorausgeschickten Statement an. Ihr und ihrem Team sei es wichtig, "besser verständlich zu machen, wie maßgebliche Entscheidungen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft zustande kommen". Man wolle aber "nicht allein den politischen Diskurs abbilden, sondern in möglichst intensiven Gesprächen mit unseren Gästen mehr darüber erfahren, wie Politik heute funktioniert", so die Moderatorin: "Wir möchten nicht nur fragen, wir möchten auch hinterfragen." Im Idealfall erführen die Zuschauerinnen und Zuschauer so mehr über das Thema und die handelnden Personen - "und sie verstehen, welche Möglichkeiten Politik heute hat, aber auch, welchen Grenzen sie unterliegt".

Insgesamt ist das Studio nun dunkler und in gedeckteren Farben gehalten. (Bild: NDR/Philipp Rathmer)
Insgesamt ist das Studio nun dunkler und in gedeckteren Farben gehalten. (Bild: NDR/Philipp Rathmer)

Viel Experimentelles sollten die Zuschauerinnen und Zuschauer dennoch nicht erwarten. Das Konzept soll sich zwar von "Anne Will" unterscheiden, orientiert aber weiterhin am klassischen Talk - und damit am politischen Wochenausblick, den das Erste bereits 1998 ins Leben gerufen hatte. Neben Einzelgesprächen soll es informative Erklärstücke, kurze Reportagen und Diskussionen mit weiteren Gästen geben.

Alles bleibt also anders, könnte man sagen: Angesichts der sonntäglichen hohen Aufmerksamkeit zwischen "Tatort" und "Tagesthemen" will man - wie es das TV-Publikum bereits gewohnt ist - das jeweils bedeutendste Thema der Woche mit relevanten Gästen erörtern. Unterschiedliche Standpunkte sollen dabei laut ARD ebenso deutlich werden wie die politischen Prozesse, die dahinterstehen. Ziel sei es, "Mehrwert und Erkenntnisgewinn zu generieren und Gesprächswert für die kommende Woche zu schaffen".

 

Bislang kannte man Caren Miosga als Moderatorin der
Bislang kannte man Caren Miosga als Moderatorin der

Die Gäste

"Wir wollen keinen Krawall inszenieren, wir möchten die Runde nicht so besetzen, dass alle einander die Köpfe einhauen", verriet Caren Miosga vorab im Interview mit dem "Spiegel". Einladen wolle man dabei - anders als bei Anne Will - auch Politikerinnen und Politiker der AfD. Dies gelte allerdings "nicht für jeden und jede aus dieser Partei. Nicht wenige von ihnen sind Meister im Errichten von Lügengebäuden", so Miosga im Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin. Geschehen soll das ganze klassisch vor Publikum - dieses ist für Miosga ein "Resonanzraum" für die Gespräche mit den Gästen.

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