Tanken in Nordkorea: Kim Jong-un lässt Kilopreis für Benzin erhöhen

Nur wenige Privatpersonen sind in Nordkorea mit dem Auto unterwegs. Zwar geht der Trend immer mehr zum eigenen Pkw, aber das Pendel dürfte demnächst wohl wieder in die andere Richtung ausschlagen. Benzin wird teurer und teurer. Staatsoberhaupt Kim Jong-un wuchtete den Spritpreis allein im März um 14 Prozent nach oben, berichtet die Nachrichtenagentur AP.

An den offiziellen Tankstellen in Nordkorea, die es fast ausschließlich nur in der Hauptstadt Pjöngjang gibt, kaufen Einwohner Coupons, die sie gegen Benzin eintauschen. Deren Wert beläuft sich meist auf 15 Kilogramm, die etwa 20 Liter entsprechen. Aktuell müssen Autofahrer umgerechnet 10,60 Euro für einen Wertschein berappen, wie “Bild” berichtet. Das sind 1,80 Euro mehr als im Februar.

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Experten vermuten, dass Kim Jong-un nicht ganz freiwillig an der Preisschraube dreht. Nachdem der UN-Sicherheitsrat die Daumenschrauben angezogen und das nordkoreanische Atomprogramm hart sanktioniert hatte, steigen die Preise für Importprodukte stark an. Und wenn der Diktator seiner Linie treu bleibt, wird ein Großteil des Kraftstoffs weiter in das Militär und die Dienstfahrzeuge von ranghohen Regierungsmitgliedern fließen, die in Nordkorea höchste Priorität genießen.

Das restliche Benzin wird dann zu höchstmöglichen Preisen an das Volk weitergegeben. Es ist daher davon auszugehen, dass viele Nordkoreaner wieder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen und ihre Coupons für noch schlechtere Zeiten aufbewahren.

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