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Tanzen gegen den Corona-Frust: Berliner Künstlerin berührt die Herzen

Eine Dosis gute Laune gefällig? - Mit spontanen Tanzeinlagen erobert Sarah Grether derzeit die Herzen vieler Social-Media-Nutzer. Die kurzen Videos, welche die bislang eher unbekannte Künstlerin auf den menschenleeren Berliner Straßen zeigen, avancieren zum viralen Hit.

Wie schaffe ich es, den Mitmenschen trotz der derzeitigen Coronakrise ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern? Diese Frage stellen sich Künstler landauf, landab in diesen Tagen. Dass dabei auch eher unbekannte Künstler zu plötzlichem Ruhm finden, wenn sie spontan, kreativ und originell sind, zeigt die Geschichte von Sarah Grether: Seit gut zwei Wochen tanzt sich die junge Frau, die als Schauspielerin, Tänzerin, Choreografin und Performance-Künstlerin arbeitet, mit kurzen Spontan-Darbietungen in die Herzen der Berliner - und der Social Media-Gemeinde.

"Als ich gestern mit einem Freund in der Nachbarschaft auf einem geselligen Distanzierungsspaziergang war, hörten wir plötzlich Musik von einem Balkon dröhnen ... Ich konnte mir einfach nicht widerstehen, als ich sie hörte. - Ich fand auf der Straße genug Platz für meine Bühne. Hoffentlich zaubert es ein Lächeln auf eure Gesichter. Wir werden diese Zeit überstehen und in allem, was wir sind, noch stärker werden. Lang lebe die Musik, lang lebe der Tanz!" - Mit diesen Worten hat Grether am 6. April das erste Tanzvideo auf ihren Accounts bei Facebook und Instagram veröffentlicht. Das Video wurde von der Fotografin India Herlem gedreht. Darin zu sehen ist, wie Grether in Jeans und Sweatshirt gekleidet auf einer sonst praktisch menschenleeren Berliner Straße zu Frank Sinatras Hit "That's Life" (1966) tanzt. Bilder, die einfach gute Laune machen.

Inzwischen wurde der rund zweiminütige, in der Tat mitreißende Clip weit über 200.000-mal auf Facebook aufgerufen, über 6.000-mal geliked und fast 200-mal kommentiert und ordentlich abgefeiert: "Ich wünschte, wir könnten in den Straßen von New York tanzen, aber leider brummen sie uns dafür Strafen von 1.000 Dollar auf. Ich freue mich so sehr, dich gesund und beim tanzen zu sehen", schreibt beispielsweise eine Userin, die laut ihrem Facebookprofil an der New Yorker Metropolitan Opera arbeitet. Andere kommentierten schlichtweg: "Schön!"

"Du bringst eine Menge Menschen zum Lächeln"

Auf Instagram reagieren die User noch emotionaler: "Ich habe es dreimal angesehen, und es macht mich so glücklich. Behalte deine Tanzfreude. Du bringst eine Menge Menschen zum Lächeln", schreibt einer. "Sarah, ich habe das heute Morgen gesehen, und es brachte mich zum Weinen. Danke dir dafür", schwärmte ein anderer.

Die Künstlerin zeigte sich angesichts der vielen Reaktionen überwältigt: "Ich bin so überglücklich, zu sehen, dass meine Nachbarn, der Tanz und Herr Sinatra so viele Menschen so glücklich machen konnten", schrieb sie drei Tage später ebenfalls via Social Media. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin, der Berliner Sängerin toksi, wolle sie die Aktion nun fortführen und postete deshalb ein weiteres Video, in welchem sie zu toksis Song "Hermanito" (2017) tanzte, den diese vom gegenüberliegenden Balkon aus live performte. Am 20. April folgte ein drittes Video, diesmal zum Song "Guanaye" von Eduardo Castilio.

Sarah Grether wurde 1982 in den USA geboren. Nach ihrer Ausbildung, unter anderem an der Hamburger Ballett Schule John Neumeier war sie von 2001 bis 2006 als Solo-Tänzerin am Stuttgarter Staatsballett engagiert. Inzwischen lebt sie in Berlin, wo sie mit Regisseuren wie Patrick King die Performance-Gruppe Salon K Experience gründete. Darüber hinaus wirkte sie in einigen Musik- und Werbevideos mit, zuletzt in einem Werbefilm für Swisscom im Jahr 2016.

Ende des Jahres wird Sarah Grether erstmals in einer Hauptrolle vor der Kamera stehen: Der Kinofilm "Grand Jeté" (Regie: Isabelle Stever) erzählt die Geschichte der ehemals weltberühmten Balletttänzerin Nadja (Sarah Grether), die auf der Suche nach einer neuen Perspektive eine aufregende Achterbahnfahrt der Gefühle erlebt. Keine Frage: Von der gut gelaunten Tänzerin werden wir noch einiges hören und sehen.