Tausende beim Rekord-Diktat auf den Champs-Elysées in Paris

Obwohl es tausende Plätze gab, waren diese schnell vergriffen - und wer sich nicht rechtzeitig zum Rekord-Diktat auf den Champs-Elysées in Paris angemeldet hatte, dem blieb nur noch das Zuschauen am Straßenrand. 1.779 kleine Schreibtische hatten die Veranstalter:innen des Mega-Events am Sonntag auf der Prachtstraße aufgebaut.

In Frankreich wird seit einigen Wochen darüber diskutiert, wie viel Schreiben mit der Hand die Kinder noch lernen sollten und wie die Schulen besser mit Computern ausgestattet werden könnten. Laut Umfrage ist das Schreiben mit der Hand in allen Altersklassen zurückgegangen - auch ältere Leute greifen eher zum Smartphone als zum Zettel. Und Briefe schreibt so gut wie niemand mehr.

Die Begeisterung für das Diktat kommt ein wenig daher wie eine Reminiszenz an alte Zeiten. Aber es gibt unter Französinnen und Franzosen auch den Stolz auf die französische Sprache und darauf, dass sie diese mit Perfektione beherrschen.

Auch einige Lehrkräfte machten mit. Frédéric Ferrer, der an einer Business School unterrichtet und bei dem Diktat nur einen einzigen Fehler gemacht hat, meint, der Schlüssel für seinen Erfolg liege in der Lektüre, wer richtig schreiben wolle, müsse einfach viel lesen.

Isabelle Caullierez ist Lehrerin in Rente. Sie hat ihren Sohn mitgebracht, der hatte 17 Fehler, aber sie freut sich dennoch, denn das Diktat hat dem Filius Freude gemacht.