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Ted Lassos Kampf gegen den Abstieg: Das sind die Streaming-Tipps der Woche

Aus einstigen Freunden werden Widersacher: Nate (Nick Mohammed, links) und Ted (Jason Sudeikis) treffen wieder aufeinander. (Bild: Apple )
Aus einstigen Freunden werden Widersacher: Nate (Nick Mohammed, links) und Ted (Jason Sudeikis) treffen wieder aufeinander. (Bild: Apple )

Der ahnungloseste Fußballtrainer der Welt kehrt zurück auf die Bank, und Disney+ nimmt einen Oscar-Favoriten ins Programm auf. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche bereithält, verrät die Übersicht.

Wer schon von "Ted Lasso" gehört, aber aus mangelndem Interesse an Fußball noch nie reingeschaut hat, dem sei geraten: Es ist in keiner Weise notwendig, Fußball zu mögen, um den unwiderstehlichen Charme der Serie zu verstehen. Zweimal in Folge gewann sie den Emmy für die beste Comedy des Jahres sowie insgesamt neun weitere Emmys in jenen beiden Jahren. Nun spinnt bei Apple TV+ Staffel drei die Geschichte um den fiktiven Londoner Underdog-Verein AFC Richmond weiter. Was Netflix, Prime Video und Co. in den nächsten Tagen sonst noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.

Sah schon mal besser aus: Idris Elba als Detective John Luther im Netflix-Actioner "Luther: The Fallen Sun". (Bild: Netflix / John Wilson)
Sah schon mal besser aus: Idris Elba als Detective John Luther im Netflix-Actioner "Luther: The Fallen Sun". (Bild: Netflix / John Wilson)

"Ted Lasso", Staffel 3, Apple TV+

Die Prämisse der neuen Staffel von "Ted Lasso" war schon zum Ende der zweiten Staffel klar: Der AFC Richmond hat den Wiederaufstieg in die Premier League geschafft, wird aber im ganzen Land als definitiver Absteiger Nummer eins gehandelt. Während Ted Lasso mit den Nachwirkungen seiner Trennung von Frau und Kind zu kämpfen hat, bringt sich sein ehemaliger Freund und Schützling Nate (Nick Mohammed) als "Wunderkind"-Trainer bei West Ham United in Stellung. Ex-Spieler Roy Kent (Brett Goldstein) steigt derweil zum Assistenztrainer bei Richmond auf, und Ex-Marketing-Frau Keeley (Juno Temple) muss sich in ihrer Rolle als Chefin der eigenen PR-Agentur zurechtfinden.

Auch Staffel drei, die womöglich den liebenswerten Serienkosmos abschließt, überzeugt mit unfassbar witzigen Dialogen und Menschlichkeit. In Apples grandiosem Ensemble-Stück tummeln sich viele äußerst liebenswerte und für die Comedy-Welt verblüffend vielschichtig gezeichnete Charaktere - bei nur ganz wenigen Bad Guys. Davon können sich Streamingfans ab 15. März überzeugen, sofern sie ein Abo von Apple TV+ besitzen.

Colm (Brendan Gleeson, Bild) will nichts mehr mit seinem langjährigen Kumpel Padraic (Colin Farrell) zu tun haben. (Bild: Disney)
Colm (Brendan Gleeson, Bild) will nichts mehr mit seinem langjährigen Kumpel Padraic (Colin Farrell) zu tun haben. (Bild: Disney)

"Luther: The Fallen Sun", Netflix

Als klassischen Ermittler sollte man Detective Chief Inspector John Luther (Idris Elba) wirklich nicht bezeichnen. Dass der Londoner Polizist von Stimmungsschwankungen, einem kompromisslosen Gerechtigkeitsdrang und Selbstzweifeln gezeichnet ist, kann man ihm aber auch nicht verdenken. Der Protagonist der BBC-Serie "Luther" hat sich fünf Staffeln lang in Psychopathen und Mörder hineingedacht. Drei Jahre nach der letzten Episode muss er bei Netflix noch einmal ran und in "Luther: The Fallen Sun" (ab sofort verfügbar) einen Serienmörder finden.

Dieser David Robey (Andy Serkis) ist ein ziemlich faszinierender Gegenspieler und macht nicht nur dem Inspektor das Leben zur Hölle. Er verfügt ganz offensichtlich über unendliche Ressourcen, finanziell wie technisch, und hat durch seine profunde Kenntnis der digitalen Welt viele Menschen in der Hand, die er in konzertierten Aktionen mit immer radikaleren Methoden in den Tod treibt. Luther mag dabei nicht zusehen und flieht aus dem Knast. Gejagt von seinen Ex-Kollegen, denen er trotzdem bei den Ermittlungen hilft, lässt er sich auf ein Katz-und-Maus-Spiel mit Robey ein.

Luther springt zwischen Schauplätzen und Szenarien hin und her, wie er aber zu seinen Schlussfolgerungen kommt, ist nicht immer nachvollziehbar. Man hätte ihm auch gerne dabei zugesehen, wie er gefangen im moralischen Dilemma das Puzzle zusammenfügt. So liefert "Luther: The Fallen Sun" solide Actionkost in hoch budgetierter Kinooptik.

Meryl Streep gehört zum hochkarätigen Ensemble von "Extrapolations". (Bild: Apple )
Meryl Streep gehört zum hochkarätigen Ensemble von "Extrapolations". (Bild: Apple )

"The Banshees of Inisherin", Disney+

"Habt ihr euch gezankt?", fragen andere immer wieder. Es wäre wohl nichts Neues bei diesen beiden Kerlen, aber Padraic (Colin Farrell) weiß es selbst nicht so genau. Fest steht erst einmal nur, dass sein langjähriger Kumpel Colm (Brendan Gleeson) ihm plötzlich die Freundschaft aufgekündigt hat. Immer und immer wieder sucht Padraic den alten Grantler auf, um der Sache auf den Grund zu gehen. Aber der will nicht reden.

Für Außenstehende ist der Zwist zwischen Colm und Padraic zunächst eine etwas alberne Angelegenheit, für die beiden aber ist die Sache todernst. Vor allem für den verschlossenen, mürrischen und sturen Colm, der perfekt in diese karge westirische Küstenlandschaft der frühen 1920er-Jahre passt. Die ständigen Aufwartungen von Padraic gehen ihm so sehr auf die Nerven, dass er irgendwann erklärt: "Ich habe eine große Schere daheim. Ich werde jedes Mal, wenn du mich ab jetzt belästigst, zu dieser Schere greifen. Und dann schneide ich mir einen Finger damit ab."

Sich selbst aus Zorn einen oder auch mehrere Finger abschneiden, wenn man ihm sonst keine Ruhe lässt - Colm ist in jedem Fall der Typ, dem man es zutrauen muss, und Oscargewinner Martin McDonagh der Mann, der so eine irrwitzige Tragödie erzählen kann. Nach den Kritikerlieblingen "Brügge sehen ... und sterben?" (2008), "7 Psychos" (2012) und "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" (2017) lieferte der Ire mit Vorliebe für schwarzhumorige Geschichten mit "The Banshees of Inisherin" seinen vierten Langfilm. Bei den Oscars könnte das Drama mit neun Nominierungen zum großen Abräumer werden. Ab 15. März steht der Film bei Disney+ zum Streamen bereit.

Journalistin Loretta McLaughlin (Keira Knightley) ist kurz davor, das blutige Werk eines Serienmörders zu enttarnen. (Bild: 2023 20th Century Studios)
Journalistin Loretta McLaughlin (Keira Knightley) ist kurz davor, das blutige Werk eines Serienmörders zu enttarnen. (Bild: 2023 20th Century Studios)

"Extrapolations", Apple TV+

Von Überflutungen über hitzebedingte Waldbrände bis zu extremer Kälte: Schon jetzt hat der Klimawandel samt seiner Wetterextreme dramatische Auswirkungen auf unseren Alltag. Die Apple-Serie "Extrapolations" (ab 17. März) wirft einen dystopischen Blick in die nahe Zukunft. Acht ineinander verwobene Geschichten zeigen lebensverändernde Entscheidungen infolge eines globalen Dilemmas. Außerdem verdeutlicht die Apple-Produktion, dass die Liebe ebenso wie das Arbeitsleben und die Harmonie innerhalb der Familie maßgeblich von den Folgen der Klimakrise betroffen sind.

Die Miniserie von Drehbuchautor, Regisseur und Produzent Scott Z. Burns ("Contagion") vereint ein prominentes Ensemble. Neben Meryl Streep, Forest Whitaker und Marion Cotillard folgten auch "Game of Thrones"-Star Kit Harington, Edward Norton und Sienna Miller dem Ruf der "Extrapolations"-Macher. Die Dramaserie mit nachdenklicher Grundstimmung feiert am 17. März bei Apple TV+ ihr Streamingdebüt.

"Boston Strangler", Disney+

Der "Würger von Boston" sorgte in den 60er-Jahren für Angst und Schrecken - und stellte die Polizei vor Rätsel. 13 Frauenmorde werden dem Serienkiller zugerechnet. Das True-Crime-Drama "The Boston Strangler" greift den wahren Fall auf und folgt dem mutigen Engagement von Loretta McLaughlin (Keira Knightley). Die Lokalreporterin schreibt eigentlich im Lifestyle-Ressort. Von ihren Ambitionen, sich plötzlich als Ermittlerin in möglicherweise zusammenhängen Morden zu verdingen, hält ihr Chefredakteur gar nichts, denn: Das ist immer noch Polizeiarbeit und schon gar keine Frauensache.

Doch Loretta lässt sich nicht unterbuttern: "Wie viele Frauen müssen noch sterben, bevor es eine Story ist?" Entgegen aller Widerstände, die ihr auch aus Polizeikreisen entgegenschlagen, forscht sie mit ihrer Kollegin und Vertrauten Jean (Carrie Coon) weiter nach. Damit bringt das Journalistinnen-Duo nicht nur seine Vorgesetzten gegen sich auf, sondern zieht auch die potenziell tödliche Aufmerksamkeit des "Boston Strangler" auf sich. Das alles mündet im gleichnamigen True-Crime-Thriller (ab 17. März, Disney+) von Regisseur Matt Ruskin ("The Infiltrator") und Produzent Riley Scott in äußerst spannende Unterhaltung vor düsterer Kulisse.