Tennis-Stars erinnern an den Krieg
Die ukrainische Tennisspielerin Lessja Zurenko hat die Kriegsmüdigkeit der Öffentlichkeit im andauernden Konflikt mit den russischen Invasoren in ihrer Heimat moniert. "Die Leute wollen nicht mehr über Krieg reden, keine schlechten Nachrichten mehr hören", sagte die Nummer 28 der Setzliste nach dem glatten Aus bei den Australian Open am Freitag gegen Titelverteidigerin Aryna Sabalenka aus Belarus (0:6, 0:6).
Zurenko versuche dennoch, "daran zu erinnern, dass immer noch Krieg herrscht - auch wenn es scheint, dass die ganze Welt keine Lust mehr hat, davon zu hören." Der Krieg in der Ukraine sei ein Teil ihres Lebens und man müsse darüber reden, sagte die 34-Jährige. Sabalenka verweigerte sie zudem nach dem Match den obligatorischen Handschlag.
Auch Zurenkos Landsfrau Marta Kostjuk erinnerte mit emotionalen Worten an die Situation in ihrer Heimat. "Der Krieg ist immer noch da. Es sterben immer noch jeden Tag Menschen", sagte die 21-Jährige aus Kiew nach dem Erreichen des Achtelfinales über die Russin Elina Awanessjan (2:6, 6:4, 6:4). Auch sie verzichtete auf den Handschlag mit ihrer Kontrahentin.
"Unglücklicherweise" sei das Geschehen in der Ukraine "keine Breaking News" mehr, sagte Kostjuk mit Blick auf den Krieg, der seit nunmehr fast zwei Jahren in ihrer Heimat tobt. Für sie und ihre Landsleute sei er dennoch die Realität: "Meine ganze Familie ist in Kiew. Meine Mutter sendet mir Videos, wenn Raketen über das Haus fliegen." Kostjuk werde daher nicht müde werden, "alle daran zu erinnern, dass es immer weiter geht, dass es gestoppt werden sollte".