Der Teufelskessel erinnert an Tamás Cseh, den "Bob Dylan Ungarns"

Der Teufelskessel erinnert an Tamás Cseh, den "Bob Dylan Ungarns"

Ein besonderes Kulturfestival findet jedes Jahr in zwei kleinen Dörfern im Süden Ungarns statt. Das kleine und intime Devil's Den Festival bietet an fünf Tagen mehr als 500 Theateraufführungen, Literaturlesungen, Kunst und Konzerte - mit spiritueller Note.

Viele Aufführungen, Konzerte und Ausstellungen erinnern an den berühmten ungarischen Liedermacher "Bob Dylan" Ungarns, Tamás Cseh. Der legendäre Chronist des 20. Jahrhunderts war Schirrmherr der Verstanstaltung und starb 2009 im Alter von 80 Jahren.

Seine Texte waren wichtiger als die Melodie seiner Lieder. Kaum einer konnte das Leben im sozialistischen Ungarn besser beschreiben als Tamás Cseh und auf diese Weise der jungen Generation die Vergangenheit ihrer Eltern verständlich machen.

Die Veranstaltung ist in Ungarn auch als "Teufelskessel" bekannt, ein Kessel voll Kreativität und Freiheit. Weniger für internationale Acts als für seine Beschaulichkeit, Naturverbundenheit und inklusive Atmosphäre bekannt, ist das Festival, zu dem ein eigenes Indianerreservat gehört. Es soll der inneren Einkehr dienen.

(...) diese Worte haben nichts mit der unglücklichen, entwürdigenden, verarmten ungarischen Situation zu tun, in der wir leben.

Mit rund 30.000 Besucher:innen bringt das Event Kunst und Tourismus in einen ländlichen und vernachlässigten Teil Ungarns, in dem hauptsächlich Wein angebaut wird.

Viele trugen Jeans, die in Ungarn zu Zeiten des Kommunismus verboten waren. "Man kann mit Freunden hierher kommen, aber auch allein findet man hier seinen Platz. Es ist für jeden etwas dabei, was einem gefällt. Die Konzerte sind göttlich", sagt ein junger Mann.

Vor 16 Jahren gegründet, ist das Devil's Den für viele ein Rückzugsort, losgelöst ist von täglichen Realität im Land, erklärt der Gründer des Festivals, László Bérczes.

"Wenn ich könnte, würde ich die Worte sammeln, die hier in diesen Tagen gesprochen werden, alle, die nur von den Bäumen, den Wolken, dem Gras bezeugt werden, und dann würden wir sehen, dass diese Worte nichts mit der unglücklichen, entwürdigenden, verarmten ungarischen Situation zu tun haben, in der wir leben."