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"The Movie Critic": Warum will Quentin Tarantino aufhören?

Quentin Tarantino hat lange darauf bestanden, dass er sich nach seinem zehnten Film oder mit 60 Jahren vom Filmemachen zurückziehen will. Aber welche Gründe hat der erfolgreiche Kult-Regisseur dafür?

Der US-amerikanische Regisseur Quentin Tarantino 2009. (AP Photo/Joel Ryan)
Der US-amerikanische Regisseur Quentin Tarantino 2009. (Bild: AP Photo/Joel Ryan)

Da der "Pulp Fiction"-Regisseur Berichten zufolge ein Drehbuch mit dem Titel "The Movie Critic" geschrieben hat, das er noch in diesem Jahr zu drehen gedenkt, gibt es wieder einmal Spekulationen, dass dies der letzte Film sein wird, den wir von Tarantino sehen.

"The Movie Critic" wäre Tarantinos zehnter Film und er wird in diesem Jahr 60 Jahre alt.

Was hat Quentin Tarantino über seinen Rückzug gesagt?

Quentin Tarantino und die Besetzung von „Pulp Fiction“. (Getty Images)
Quentin Tarantino und die Besetzung von "Pulp Fiction". (Bild: Getty Images)

Tarantino hat 2012 in einem Interview mit dem "Playboy" erstmals angedeutet, dass er aufhören will: "Ich möchte an einem bestimmten Punkt aufhören."

"Regisseure werden nicht besser, wenn sie älter werden. Normalerweise sind die schlechtesten Filme in ihrer Filmografie die letzten vier am Ende. Mir geht es nur um meine Filmografie, und ein schlechter Film verdirbt drei gute. Ich will nicht diese schlechte, unzeitgemäße Komödie in meiner Filmografie haben, den Film, bei dem die Leute denken: 'Oh Mann, der denkt immer noch es ist wie vor 20 Jahren.'"

"Wenn Regisseure ihre Aktualität verlieren, ist das nicht schön", so Tarantino in dem Interview.

Im Jahr 2015 sagte er jedoch im Gespräch mit Yahoo, dass sein Plan noch nicht in Stein gemeißelt sei. "Ja, das ist die Idee [nach zehn Filmen aufzuhören], ich könnte das jederzeit ändern", sagte er während er den Film "The Hateful Eight" promotete.

"Aber um ehrlich zu sein, gefällt mir die Idee. Ich meine, zehn Filme, das ist für mich frühestens in sechs und spätestens in acht Jahren. Und nebenbei bemerkt, wenn der Film den Weg des Dodo-Vogels geht, mache ich vielleicht nicht einmal zehn."

In den letzten Jahren hat sich Tarantino auch in anderen Bereichen betätigt: Er hat "Once Upon a Time... in Hollywood" zu einem Roman verarbeitet, sein erstes Buch mit Filmkritiken, "Cinema Speculation", veröffentlicht und im letzten Jahr einen Podcast mit seinem Regiekollegen Roger Avary gestartet, in dem die beiden über Kultfilme sprechen.

Quentin Tarantino am Set von „Once Upon A Time... in Hollywood“ (Sony)
Quentin Tarantino am Set von "Once Upon A Time... in Hollywood" (Bild: Sony)

Quentin Tarantinos bisherige offizielle Filmografie

  1. Reservoir Dogs – Wilde Hunde (1992)

  2. Pulp Fiction (1994)

  3. Jackie Brown (1997)

  4. Kill Bill Vol. 1&2 (2003/2004)

  5. Death Proof – Todsicher(2007)

  6. Inglourious Basterds (2009)

  7. Django Unchained (2012)

  8. The Hateful Eight (2015)

  9. Once Upon A Time… in Hollywood (2019)

Der Regisseur hat auch Interesse daran bekundet, weitere Bücher zu schreiben und ein TV-Spin-off von "Once Upon a Time... in Hollywood" zu kreieren. In einem Interview mit "CNN" im Jahr 2021 bekräftigte Tarantino, dass er nicht den Anschluss verlieren will: "Ich mache das schon seit 30 Jahren und es ist an der Zeit, mit der Show abzuschließen. Wie ich schon sagte, ich bin ein Unterhaltungskünstler. Ich möchte, dass die Zuschauer mehr wollen und ich nicht einfach arbeite und ich möchte nicht bis zum Umfallen arbeiten."

Quentin Tarantino in „Reservoir Dogs – Wilde Hunde“. (Miramax)
Quentin Tarantino in "Reservoir Dogs – Wilde Hunde". (Bild: Miramax)

"Ich möchte nicht zu diesem alten Mann werden, der nicht mehr auf dem Laufenden ist, wenn ich mich schon ein bisschen wie ein alter Mann fühle, der nicht mehr auf dem Laufenden ist, wenn es um die aktuellen Filme geht, die jetzt gerade herauskommen. Und das ist es, was passiert", erklärte er weiter.

Auch als er beim Podcast "Pure Cinema" zu Gast war, sprach Tarantino ausführlich über seine Zukunft. Er scherzte auch, dass er nach dem Erfolg von "Once Upon a Time... in Hollywood" keine weiteren Filme mehr machen würde: "Vielleicht sollte ich keinen weiteren Film mehr machen, weil ich mit meinem Triumph wirklich zufrieden sein könnte."

„Das ist das Frustrierende daran... viele der wirklich großartigen Regisseure hätten mit ihrem drittletzten Film einen großartigen, großartigen Schlusspunkt setzen können, womit wir wieder bei dem wären, was ich über mich gesagt habe", so Tarantino.

Was wird Quentin Tarantinos letzter Film?

Pauline Kael (Erin Combs/Toronto Star via Getty Images)
"The Movie Critic" soll von Pauline Kael handeln. (Bild: Erin Combs/Toronto Star via Getty Images)

Laut "The Hollywood Reporter" heißt Tarantinos zehnter Film "The Movie Critic", spielt im Los Angeles der späten 1970er-Jahre und hat eine weibliche Hauptfigur. Es wird spekuliert, dass der Film von der legendären New Yorker Filmkritikerin Pauline Kael handelt und die kurze Zeit behandelt, in der die Autorin in den 1970er-Jahren als Beraterin für Paramount tätig war.

Der Filmemacher hat 2015 an einem Dokumentarfilm über Kael mit dem Titel "What She Said: The Art of Pauline Kael" mitgewirkt und sagte damals: "Die meisten Regisseure, vor allem der älteren Generation, haben sich nicht so sehr um Kritiker gekümmert." Aber Filmemacher wie er seien unter anderem mit Kael "aufgewachsen, als unsere Art von Film-Kerouac, wenn man so will."

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