The Social Pulse: Beschwerde bei North Face – Hubschrauber-Reaktion geht viral

Patschnass trotz Regenjacke – nachdem sich eine Kundin darüber auf ihrem Social-Media-Account beklagt hatte, flog sie der Outdoor-Bekleidungshersteller per Hubschrauber auf einen Berggipfel.

North Face brachte einer Kundin eine Jacke per Hubschrauber zu einem Berggipfel. (Beispielbild: Getty Images)
North Face brachte einer Kundin eine Jacke per Hubschrauber zu einem Berggipfel. (Beispielbild: Getty Images)

Die Wanderung zum Hooker Valley Lake gilt als beliebtester Track im neuseeländischen Mount Cook Nationalpark. Der Gletschersee mit türkisfarbenem Wasser ist umgeben von schneebedeckten, mehrere tausend Meter hohen Bergen und bietet spektakuläre Aussichten. Für den Ausflug dorthin müssen Wanderer rund zehn Kilometer Fußweg zurücklegen.

"Sehe aus wie eine ertrunkene Ratte"

Sehr viel schneller ging das im zweiten Anlauf für Jenn Jensen mit einem privaten Hubschrauber, der von North Face gechartert wurde. Dazu kam es, weil sich die junge Frau bei ihrem ersten Ausflug zum Hooker Valley Lake auf TikTok über die Qualität einer Regenjacke des Herstellers beschwerte.

Für das Video filmte sich Jenn auf ihrer Tour bei Regen selbst, als ihre schwarze Regenjacke nicht tat, wofür sie gedacht war. Angeblich sollte die Jacke wasserdicht sein, trotzdem sei sie nun völlig durchnässt, erklärt sie in dem Clip, den sie auf ihrem privaten Account veröffentlichte.

"Hört zu … Ich will keine Rückerstattung. Ich will, dass ihr die Regenjacke so umgestaltet, dass sie wasserdicht ist und sie per Express zum Gipfel des Hooker Valley Lake in Neuseeland bringt", erklärt sie in dem Video. Sie werde dort warten. Zu erkennen sei sie daran, dass sie die einzige hier oben sei, die aussieht wie eine ertrunkene Ratte.

Hubschrauber liefert neue Jacke

In dem Beitrag verlinkte sie auch den Outdoor-Hersteller mit den Worten "ich bin nicht böse, ich bin enttäuscht …und nass". Das Video wurde mehr als elf Millionen Mal angeschaut und auch North Face reagierte und zwar mit einem Video, in dem der Kundin eine Jacke zum See geliefert wird.

Das drehte der Bekleidungs-Hersteller zusammen mit Jenn und flog sie dafür mit einem Helikopter auf den Berggipfel. In dem Video ist dann zu sehen, wie sich ein Mitarbeiter im Laden eine rote Jacke schnappt, zum Hooker Valley Lake fliegt, wo Jenn am Ufer wartet. Der Hubschrauber landet, der Mitarbeiter springt heraus, wirft der jungen Frau die Jacke zu, flitzt wieder zum Hubschrauber und zeigt den Daumen hoch.

"Völlig verrücktes und unerwartetes Abenteuer"

Am Ende ist Jenn in Großaufnahme in roter Jacke zu sehen und sagt: "Danke North Face." Auch dieses Video ging viral und wurde mehr als vier Millionen Mal angeschaut. Im Anschluss veröffentlichte die junge Frau auf ihrem Account ein Video, in dem sie erzählt, wie es zu der originellen Aktion des Bekleidungsherstellers kam. Es sei für sie ein völlig verrücktes und unerwartetes Abenteuer gewesen. Und am Ende verspricht Jenn, dass sie berichten werde, was die neue Jacke taugt. "Seid gespannt auf meinen nächsten Regentag, um es herauszufinden."

Alles nur eine clevere Marketing-Aktion?

Unter den vielen Kommentaren wurden auch Stimmen laut, dass alles nur ein abgekarteter Marketing-Coup sein könnte. "Ich denke, das ist der neue Stil des Marketings. Zuerst der Stanley Cup. Jetzt Northface", schrieb jemand.

Aber Jenn antwortete daraufhin: "Ich habe das Angebot abgelehnt, für das Folgevideo des Unternehmens bezahlt zu werden. Ich bin kein Influencer, ich war nur ein enttäuschter Kunde."

Thermo-Becher-Aktion sorgte zuvor für Aufsehen

Im Falle von Stanley Cup, einem Hersteller für Thermo-Kaffeebecher, war ein Video viral gegangen, in dem eine TikTokerin ihr ausgebranntes Auto zeigte und aus der Mittelkonsole einen Thermo-Becher pflückte, der den Brand überlebt hatte und in dem sogar noch Eiswürfel klapperten.

Das Video wurde mehr als 89 Millionen Mal angeschaut. Stanley Cup meldete sich bei der Frau und bezahlte ihr ein neues Auto – natürlich nicht, ohne diese Ankündigung wiederum in einem Video kund zu tun: